Natürlich geht's ums Ganze.
Bioland-Bäuerinnen und -Bauern kümmern sich um krabbelnde, fliegende oder blühende Artenvielfalt und stützen so eine tragende Säule unseres Ökosystems. Unsere Weiden, Felder und Äcker sind auch Heimat für wilde Pflanzen und Tiere. Und wir tun viel dafür, dass die sich dort auch wohlfühlen. Bei uns bleibt es aber nicht beim bloßen Bekenntnis. Wir wollen etwas am System verändern. Deshalb hat Bioland als erster deutscher Anbauverband eine eigene Richtlinie zur Förderung der Biodiversität auf den Betrieben eingeführt. Individuelle Maßnahmen der Höfe werden je nach Wirkung unterschiedlich bepunktet – zum Beispiel Nishilfen für Mehlschwalben: 5 Punkte, Blühende Rebgassenbegrünung im Weinbau: 3 Punkte je 10% oder Anbau samenfester Sorten: 1 Punkt je 1% Gemüseanbaufläche. Jeder Hof muss mindestens Hundert Biodiversitäts-Punkte erreichen.
Was Bio bewirkt, zeigt ein Vergleich: Auf einem Quadratmeter ökologisch bewirtschaftetem Feld befinden sich im Durchschnitt 277 Blüten. Auf der gleichen herbizid-behandelten Fläche nur bis zu drei geöffnete Blüten. Unsere ökologische Landwirtschaft ist eben auch aktiver Naturschutz. Die Vielfalt auf dem Acker bringt uns auch die Vielfalt auf den Tisch. Dafür braucht's tierische Hilfe. Viele Insekten sorgen dafür, dass Blüten bestäubt werden. Andere helfen bei der Schädlingsregulierung. Da ist es nur fair, dass wir diese Nützlinge unterstützen. Durch blühende Äcker, üppige Blühstreifen und wilde Hecken finden sie ausreichend Nahrung. Unordnung ist da also an manchen Ecken ausdrücklich erwünscht.
Wusstest du, dass es auf Bio-Äckern bis zu 40 Prozent mehr Regenwürmer als auf konventionellen Feldern geben kann?
Auf ihrem Weg durchs Erdreich wandeln sie organische Substanzen in wichtige Mineralstoffe um und lockern den Boden auf. Neben Regenwürmern gibt es noch viele weitere Nützlinge, die unsere Biobauern und -bäuerinnen als unscheinbare Helfer unterstützen.
Artenvielfalt braucht eine starke Lobby!
Die kleinsten Lebewesen bewegen Großes in der Landwirtschaft. Sie bestäuben die Mehrheit unserer Nutzpflanzen und sorgen für gesunde Ökosysteme. Und doch sind Insekten in Deutschland durch die Folgen intensiver Landwirtschaft, die Zerstörung der Lebensräume im öffentlichen Raum und den Verlust von Pflanzenvielfalt stark gefährdet.
Zu ihrem Schutz haben wir die Insektenlobby gegründet. Sie ist kein elitärer Kreis, sondern breit aufgestellt, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Für eine Landwirtschaft, die Artenvielfalt stärkt und das Ökosystem bewahrt. Welche Forderungen wir an die Politik stellen und wie du selbst Mitglied werden kannst, erfährst du hier
Bioland-Höfe fördern die Artenvielfalt
Eine vielfältige Tierwelt liegt unseren Biobauern am Herzen. Viele von ihnen erhalten alte oder bedrohte Rassen, wie beispielsweise das Bentheimer Landschwein oder das Hinterwälder Rind aus dem Schwarzwald.
Bioland-Bauern und -Bäuerinnen erhalten die Artenvielfalt, indem sie ...
- Nützlinge fördern und auf natürliche Schädlingsregulierung setzen
- Unkräuter mit der Hand und mechanisch regulieren anstatt chemisch-synthetische Pestizide zu verwenden
- mit ausgeklügelten Fruchtfolgen arbeiten
- Blühstreifen am Ackerrand anlegen und Heckenpflanzen pflegen
- Grünland bewahren durch Weidehaltung von Nutztieren
- die Anzahl der Tiere an die Fläche anpassen, um Nährstoffüberschuss zu vermeiden
- seltene Tierrassen halten, die an den Standort angepasst sind. Hier kannst du verschiedene Rinderrassen und ihre Besonderheiten kennenlernen.
- alte Pflanzensorten anbauen
Natürlich setzen wir uns auch politisch für den Erhalt der Artenvielfalt ein und treten an die Politik heran. Gemeinsam mit dem Deutschen Naturschutzring und vielen weiteren Umwelt-, Natur- und Tierschutzorganisationen haben wir klare Forderungen an die Politik formuliert.
ARTENVIELFALT ERHALTEN. ICH MACH MIT!
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Gut Krauscha im östlichen Sachsen beherbergt eine außerordentliche Artenvielfalt. Und das, weil in so mancher Ecke die Unordnung herrscht.