Welche Dünger werden auf Bioland-Betrieben eingesetzt?
Tierische Dünger sind die wertvollsten Dünger im Bio-Landbau. Deshalb gilt bei Bioland das Prinzip der Kreislaufwirtschaft: Die im Betrieb erzeugten Nährstoffe (Futter) gehen nicht verloren, sondern werden in Form von tierischem Kot und Urin wieder an den Boden zurückgegeben. Auch Späne und Mehl von Horn, Hufen, Haaren, Borsten und Federn sind bei Bioland erlaubt. Haarmehl zum Beispiel hat die geringsten Kosten an Stickstoff pro kg Düngemittel. Pflanzliche Alternativen (Kleepura, Pflanz-Pellets) haben einen geringeren Stickstoffgehalt, sodass mehr davon ausgebracht werden muss und sind nur begrenzt verfügbar.
Wer Obst und Gemüse aus veganem Anbau sucht, informiert sich am besten direkt beim Bioland-Bauern, ob tierische Dünger eingesetzt werden.
Darf bei Bioland Kupfer eingesetzt werden?
Bei Bioland darf Kupfer in geringen Mengen eingesetzt werden: maximal 3 kg Kupfer pro Hektar und Jahr sind erlaubt – das ist nur halb so viel wie bei EU-Bio. Bioland hat sich zum Ziel gesetzt, den Kupfereinsatz weiter zu reduzieren.
Wird auf Bioland-Äckern auch „gespritzt“?
Auch Bioland-Bauern dürfen Pflanzenschutz betreiben. Zugelassen ist nur eine begrenzte Anzahl von natürlichen Mitteln, die die Umwelt nicht belasten. Beispiele sind Pflanzenöle, Kaliseife oder Schwefelkalk. Bioland-Bauern setzen auf vorbeugende Maßnahmen, um Schädlingsbefall zu vermeiden. Dazu gehören der Anbau von resistenten, an den Standort angepasste Sorten oder vielfältige Fruchtfolgen, da sich durch die Abwechslung auf dem Acker Schädlinge schlechter verbreiten können.
Was bedeutet „samenfest“ im Gemüsebau?
Samenfest bedeutet, dass aus den Samen einer Pflanze neue Pflanzen gezogen werden können. Die gewünschten Eigenschaften der Pflanzen bleiben dabei erhalten. Die großen Saatguthersteller stellen meist Hybridsaatgut her, das für den Nachbau nicht geeignet ist. Das macht Landwirte abhängig vom Angebot der Saatguthersteller. Manchmal sind Hybridsamen jedoch sinnvoll, da sie verlässliche Erträge liefern, vor allem im Gemüsebau.
Warum ist Gentechnik bei Bioland nicht erlaubt?
Genetisch veränderte Organismen und deren Produkte sind mit dem Öko-Landbau nicht vereinbar. Die Gentechnik bringt unvorhersehbare und unkontrollierbare Risiken mit sich. Einmal ausgebracht, können gentechnische Veränderungen nicht mehr rückgängig gemacht werden. Landwirte und Verbraucher können nicht mehr frei wählen, ob sie Gentechnik nutzen wollen oder nicht, wenn Saatgut, Pflanzen und Lebensmittel mit gentechnisch veränderten Organismen hergestellt wurden.