Schluss mit Lebensmittel-Spekulationen!
Bioland beschließt Resolution zum Ukraine-Krieg
Mit dem Krieg steigen die Preise für Getreide dramatisch an. Die Versorgung von Millionen Menschen ist bedroht. Spekulationen mit Lebensmitteln und Futter dürfen diese Situation nicht weiter anheizen, machen die Bioland-Delegierten klar – und fordern nachdrücklich wichtige Umwelt- und Ökoziele.
Der andauernde Krieg in der Ukraine erschüttert auch die Menschen im Bioland. Viele zeigen bereits Initiative, organisieren Versorgungstransporte an die Grenze, sammeln Spenden oder nehmen Geflüchtete auf ihren Höfen auf. Um auch ein klares politisches Zeichen zu setzen, hat das höchste Gremium unseres Verbandes, die Bundesdelegiertenversammlung, kürzlich eine Resolution verabschiedet. Damit zeigen Bäuerinnen und Bauern sowie Partner aus Herstellung und Handel ihre Solidarität mit den Bürger*innen der Ukraine und auch den Russ*innen, die in ihrem Land gegen den Angriffskrieg protestieren. Zugleich unterstreichen sie in ihrem Beschluss: Der Krieg darf nicht für Spekulationen genutzt werden oder als Argument, um wichtige Umwelt- und Ökoziele nicht weiterzuverfolgen.
Die BDV-Resolution vom 22. März 2022
Der Krieg, den Wladimir Putin gegen die Ukraine führt, ist eine humanitäre Katastrophe. In allererster Linie für die Bürger*innen, die sterben, verwundet werden, Angehörige verlieren, Hunger und Notstand erleiden oder aus ihrer Heimat fliehen müssen. All ihnen, wie auch den mutigen Menschen innerhalb Russlands, die sich im Angesicht von Verhaftungen, Geldstrafen und Gefängnisaufenthalten dem russischen Präsidenten in der Sache entgegenstellen, gilt unsere volle Solidarität.
Viele Bioland-Mitgliedsbetriebe und -Partner leisten in diesen Tagen und Wochen ihr Möglichstes, um das Leid der Ukrainer*innen zu lindern. Sie organisieren eigenständig Versorgungstransporte an die Grenze, sammeln Spenden ein oder nehmen ganze Familien von Geflüchteten auf ihren Höfen auf. Damit zeigen sie, was der Kern der Wertegemeinschaft Bioland ist.
Außerhalb der beschriebenen unmittelbaren Folgen für die Bevölkerung im Kriegsgebiet hat Putins Krieg aber auch fatale und langfristige Folgen für die Weltbevölkerung. Denn Russland und die Ukraine sind die „Kornkammer Europas“ – wichtige Getreide-Exporteure, besonders für viele ärmere Länder der Welt. Schon vor dem Krieg war der UN-Preisindex, der die global am meisten gehandelten Nahrungsmittel abbildet, auf einem Höchststand. Die Welthungerhilfe befürchtet in Folge des Ukraine-Krieges einen weiteren Anstieg und einhergehend eine „dramatische Verschärfung der globalen Hungersituation“ – insbesondere für die Menschen in den Ländern des globalen Südens. Auch auf den hiesigen Markt hat der Krieg Auswirkungen – die Verknappung des Angebots führt zu extremen Preisanstiegen und hoher Unsicherheiten an den Märkten.
Was sich verbietet, ist, dass der Krieg und seine Auswirkungen instrumentalisiert werden, um Forderungen nach einem Aufschub des Umbaus der Land- und Lebensmittelwirtschaft zu stellen. Die Ukraine-Krise findet parallel statt zur Klima-, Umwelt- und Artenschutzkrise. Teil der Lösung für all diese Konflikte ist ein nachhaltiges Wirtschaftssystem, das uns von fossilen Energieträgern sowie deren Besitzern unabhängig macht und Rücksicht auf unsere Lebensgrundlagen nimmt. Der Ökolandbau ist zentraler Baustein für diese Transformation.
Was bedeutet der Krieg in der Ukraine für die Ernährung und die Landwirtschaft? Bioland-Präsident Jan Plagge fürchtet, dass nun viel mehr knapp wird als nur Weizen
Zahlreiche Menschen aus dem Bioland leisten in diesen Tagen und Wochen ihr Möglichstes, um das Leid der Ukrainerinnen und Ukrainer zu lindern. Sie organisieren
Die EU-Kommision hat zwei wichtige Strategien in den Green Deal aufgenommen, die die europäische Agrarpolitik revolutionieren könnten. Der Ökolandbau soll in den