Wildpflanzen bringen Abwechslung
Tipps für mehr Vielfalt im eigenen Garten
Du willst, dass dein Garten zu einer grünen Oase wird – und zwar nicht nur für Menschen, sondern auch für einheimische Wildpflanzen und Tiere? Dann hat Gärtnermeister Friedhelm Strickler ein paar Tipps für dich.

Im ersten Jahr bildet das Laserkraut nur Blätter aus. Erst im Jahr darauf erscheinen die auffälligen Blüten.
Geduld zahlt sich aus
Doldenblütler wie Haarstrang oder Laserkraut blühen erst im zweiten Jahr und sind daher zunächst etwas unscheinbarer. Wer Geduld hat, kann sich dafür aber umso länger auf feine weiß oder gelb blühende Pflanzen freuen. Denn: "Die können uralt werden", verrät Friedhelm. Und auch die Schmetterlinge freuen sich: Die Doldenblütler sind die Nahrungsquellen für die Raupe des Schwalbenschwanzes, die sich gern auch am Stängel verpuppt. Aber auch eine Vielfalt von Schwebfliegen und Käfern wird angelockt.
So vielfältig!
Zahlreiche Arten zählen zur Gruppe der Schmetterlingsblütler - und trotzdem ist oft nur der gelb blühende Besenginster im heimischen Garten zu finden. Dabei geben auch Kronwicke oder Regensburger Geißklee ein tolles und gleich viel abwechslungsreicheres Bild ab. Der Schmetterling hält zwar als Namensgeber her, das soll aber eher die Form der Blüten beschreiben. Besonders beliebt sind die Pflanzen tatsächlich bei Bienen. In Friedhelms Gärtnerei tummeln sich etliche Hummeln zwischen den Blüten. Außerdem bereichern die Schmetterlingsblütler auch den Boden, indem sie Stickstoff binden.

Die Felsenbirne bietet viel Abwechslung - auch optisch: Im Frühjahr blüht sie weiß, im Sommer wachsen blau-violette Früchte und im Herbst färben sich die Blätter rot.
Vitaminreicher Vogel-Snack
Wer auf der Suche nach Gehölzen ist, sollte sich mal die Zwerg-Felsenbirne anschauen, rät Friedhelm. Von April bis Mai kann man sich auf zarte weiße Blüten freuen, bevor sich kleine dunkle Früchte bilden. Diese sind essbar – und auch für Vögel eine vitaminreiche Nahrungsquelle.
Echte Schönheiten
Aber auch echte Hingucker gibt es im einheimischen Repertoire. Zimt-Rose oder Essig-Rose beeindrucken etwa mit ihren großen leuchtenden Blüten und locken so auch viele Insekten an. Dabei sind die heimischen Wildrosen robuster und weitaus seltener von Krankheiten oder Schädlingsbefall betroffen. "Und selbst in der kalten Jahreszeit sind die kräftigen Hagebutten – also die Früchte von Rosen - schön anzusehen", sagt der Gärtnermeister.
Wild und lecker
Übrigens: Naturgarten und Nutzgarten schließen sich keinesfalls aus. Es gibt sogar viele essbare Wildpflanzen wie Bärlauch, Glockenblumen oder Guter Heinrich. Vorsicht ist allerdings in Bezug auf die Verwechslungsgefahr geboten. Gut im Beet kombiniert, kann hier hauptsächlich im Frühjahr das Kräuterngebot bereichert werden. Inspiration findest du zum Beispiel in Friedhelms Online-Shop.
Wasser marsch!
Wichtig sind im Naturgarten auch Lebensräume wie Totholz, Steinhaufen, Trockenmauern, Reisighaufen, Wiesen oder Wildblumensäume. Und neben dem Nahrungsangebot ist es für Tiere essenziell, dass du die ein oder andere Wasserstelle in deinem Garten bietest. Es muss ja nicht gleich ein Teich sein, auch eine Vogeltränke reicht vollkommen aus. "Und am besten gestaltet man die katzensicher mit Elementen, an denen die Jäger nicht hochklettern können", sagt Friedhelm. So bereitest du nicht nur den Vögeln eine Freude, sondern auch dir selbst. Denn wann sieht man schon mal Rotkehlchen, Amsel, Insekten und andere Arten so nah?
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