Milch vom Feld
Die fünf beliebtesten Pflanzendrinks und ihre Vor- und Nachteile
Ob aus Soja, Hafer oder Mandel: Milchalternativen sind schwer im Trend. Mehr als jede*r zweite Deutsche greift hin und wieder oder regelmäßig zu den pflanzlichen Produkten. Doch worin unterscheiden sie sich und worauf sollte ich beim Kauf achten? Wir haben genauer hingeschaut.
Drink statt Milch
Die Bezeichnung Milch ist geschützt und ausschließlich Erzeugnissen vorbehalten, die durch Melken eines Euters erhalten werden. Die einzige Ausnahme bildet Kokosmilch. Nichtsdestotrotz haben sich in der Bevölkerung Begriffe wie Sojamilch oder Mandelmilch etabliert. Die Industrie darf diese Begriffe jedoch nicht verwenden und zeichnet die Produkte mit "Drink" oder auch "Nilk" aus.
Besonders kritisch wird Soja betrachtet, wenn es um seine Herkunft geht. Etwa die Hälfte des weltweit produzierten Sojas stammt aus Südamerika, was vor allem auf Kosten des Regenwaldes geht. Das Soja aus Südamerika wird allerdings vorwiegend zu Viehfutter verarbeitet. In den gängigen Soja-Drinks, die in Deutschland erhältlich sind, steckt meistens Soja aus Europa. Mittlerweile etablieren sich außerdem immer mehr Sojabauern auch in Deutschland, der Anteil des speisetauglichen Sojas, das in heimisch produzierte Drinks geht, ist jedoch noch sehr gering.
Problematisch ist ähnlich wie bei Soja ihr Anbau. Mandeln brauchen viel Wasser; eine einzige Mandel braucht vier Liter Wasser bis zur Reife. Dazu wird sie in sehr trockenen, von Dürre bedrohten Regionen angebaut. So werden Mandeln meist aus Kalifornien oder Italien importiert, was ihre Ökobilanz verschlechtert.
Der perfekte Milchschaum
Wer Kaffee nicht ohne Milch trinken möchte, hatte bisher schlechte Karten. Viele pflanzliche Alternativen wie Mandelmilch flocken aus oder lassen sich nicht so gut aufschäumen wie Kuhmilch. Denn in dieser stecken drei Komponenten, die den Schaum richtig lecker und luftig machen: Laktose sorgt für die Süße, Milchprotein macht den Schaum fester, Milchfett ist Geschmacksträger.
Die Hersteller von Pflanzendrinks schauen sich jedoch immer mehr von Kuhmilch ab und bieten eigens sogenannte Barista-Sorten mit mehr Fett, Eiweiß oder Zucker an, um den Milchschaumgenuss zu verbessern.
Tipp für die Zubereitung zu Hause: den Pflanzendrink nicht auf mehr als 60-65 Grad erwärmen, dann erst vorsichtig ohne viel Rühren Luft reinschlagen. Hat sich das Volumen verdoppelt, mit rührenden Bewegungen den Schaum festigen.
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