Bremen ist Bioland

Rund ein Drittel der landwirtschaftlichen Fläche Bremens wird ökologisch bewirtschaftet. Damit ist das Bundesland bundesweit Spitzenreiter.

Bremen macht vor, wie’s geht: Über das von den Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag festgehaltene Ziel, bis zum Jahr 2030 dreißig Prozent der landwirtschaftlichen Fläche ökologisch zu bewirtschaften, ist Bremen bereits hinausgeschossen. Mit einem Öko-Anteil von 33,5 Prozent landwirtschaftlicher Nutzfläche liegt der Stadtstaat bundesweit an der Spitze. Das Flächenland mit dem größten Bio-Anteil ist das Saarland mit 20,4 Prozent, gefolgt von Brandenburg mit 16,6 Prozent. Bundesweit liegt die Quote nach den neuesten Strukturdaten der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) sogar lediglich bei 11,2 Prozent. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr in Deutschland 57.611 ha landwirtschaftliche Fläche auf ökologische Bewirtschaftung umgestellt - was einer Fläche von rund 80.000 Fußballfeldern entspricht.

Nach Daten des Statistischen Bundesamtes DESTATIS beträgt die landwirtschaftliche Nutzfläche in Bremen 7.923 ha. Im vergangenen Jahr wurden davon 2.657 ha ökologisch bewirtschaftet, das sind 33,5 Prozent der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche. Insgesamt gibt es in Bremen noch 133 landwirtschaftliche Betriebe, 41 davon wirtschaften nach Bio-Richtlinien. Knapp die Hälfte der Bremer Bio-Betriebe gehören dem Bioland-Verband an, dem bedeutendsten Verband für ökologischen Landbau in Deutschland und Südtirol. Die meisten der Bremer Bioland-Landwirte und -Landwirtinnen sind Milchbauern und -bäuerinnen, doch auch Mutterkuhhalter und -halterinnen, Gärtner und Gärtnerinnen, Ackerbauern und -bäuerinnen sowie Imker und Imkerinnen gehören dazu.

„Bremen geht mit gutem Beispiel voran“, freut sich Yuki Henselek, Geschäftsführerin des Bioland Landesverbandes Niedersachsen Bremen. „Jetzt müssen aber auch die anderen Bundesländer schleunigst nachziehen, wenn wir deutschlandweit das von der Bundesregierung gesetzte Ziel erreichen wollen. Für diesen Weg hat die Bremer Politik gute Ideen und Impulse gegeben.“

Vor fünf Jahren beschloss die Bremer Bürgerschaft einen Aktionsplan zur Umstellung der Gemeinschaftsverpflegung in öffentlichen Kitas und Schulen auf 100 Prozent Bio-Produkte und auf 25 Prozent in kommunalen Krankenhäusern. Diese Vorgabe motivierte immer mehr Landwirte und Landwirtinnen dazu, ihren Betrieb auf den ökologischen Landbau umzustellen, da sie so eine langfristig verbindliche Nachfrage bedienen können. Einen Schub zusätzlichen Schub erhielt der Ökolandbau in Bremen auch durch das Projekt "BioStadt Bremen", das der Verein SozialÖkologie (Partner der Bremer EVG)  als Impulsgeber bereits 2008 auf den Weg gebracht hatte. Die BioStadt Bremen hat aktuell den Vorsitz des europäischen Organic Cities Network Europe OCNE inne.

„Ich freue mich, dass wir deutschlandweit eine Vorreiterrolle einnehmen“, sagt auch Ulli Vey, Sprecher der AG Bremer Bio-Bauern, der mit seiner Frau Carola seit 1993 in Bremen-Blumenthal Angus Rinder züchtet und damit schon zu den ersten Bioland-Pionieren der Stadt gehörte. Der Biolandhof Blumenthal ist sogar ein vom Landwirtschaftsministerium ernannter Demonstrationsbetrieb. Die Veys bieten außerdem seit über 25 Jahren Naturführungen in die bewirtschafteten Naturschutzgebiete an. Rund 3000 naturinteressierten und umweltbewussten Bremern und Bremerinnen haben sie die enge Verbindung von Ökolandbau und Naturschutz auf diese Weise schon nahebringen können. Das Fleisch ihrer Angus-Rinder vermarkten die Veys regional direkt an Kunden und Kundinnen. „Die Verantwortung für eine gesunde und klimafreundliche Ernährung tragen aber nicht nur die Bio-Betriebe und die Politik, sondern vor allem die privaten Haushalte, die täglich im Bioladen, dem Wochenmarkt oder im Supermarkt die Wahl haben zwischen Billigfleisch, Produkten aus Übersee mit einer schlechten Öko-Bilanz oder heimischen Öko-Produkten aus der Region“, so Vey.

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