Herzlichen Glückwunsch! Neu umgestellter Bio-Hof erhält Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ von NABU und Alnatura

Die Schlagmühle in Hofheim-Wallau im Rhein-Main-Gebiet hat auf Biolandbau umgestellt. Die jungen Betriebsleiter verfolgen Pläne in verschiedenen Bereichen um ihre Landwirtschaft auf professionelle „Bio“-Beine zu stellen. Dieses Jahr bekommen sie dabei finanzielle Unterstützung: der Bioland-Hof mit seinem vielschichtigem Zukunftskonzept wurde mit dem Förderpreis „Gemeinsam Boden gut machen“ von NABU und Alnatura ausgezeichnet. Dieser geht alljährlich an Landwirt*innen, die an einer Umstellung auf Ökolandbau interessiert sind, beziehungsweise neu umgestellte Betriebe. Mit dem Projekt leistet der NABU gemeinsam mit den Landwirt*innen und unterstützenden Firmen einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz, zur Verbesserung der Böden und zum Schutz der Artenvielfalt. Annkathrin Tempel und Boris Danielowski sind Teil  der diesjährigen Preisträger*innen und haben den Förderpreis im Rahmen des Umweltfestivals am 4. Juni in Berlin überreicht bekommen.
„Wir haben noch viel vor auf unserem Hof und freuen uns deshalb sehr, dass wir beim Förderpreis ausgewählt wurden!“ berichtet die umtriebige Betriebsleiterin, „Ein besonderes Herzensprojekt ist für uns die Bauernhofpädagogik und die Möglichkeit, unseren Hof für Jung & Alt zu öffnen und als Lern- und Erfahrungsraum zur Verfügung zu stellen. In dieser Vision sehen wir wieder eine Zukunft für die Landwirtschaft und möchten uns gegen den Trend stellen, dass immer mehr kleinbäuerliche Betriebe aufgeben und die die übrig bleiben, immer größer werden.“
Seit 2019 hat die Familie mit dem Gedanken gespielt, auf Ökolandbau umzustellen und im Juli 2021 wurde sie Mitglied im Ökoanbauverband Bioland. Zum Betrieb gehören Acker- und Grünland, ein Hühnermobil und eine Imkerei mit aktuell 20 Bienenvölkern. Den Hof bewirtschaften Vater Gerhard mit Ehefrau Ursula Cramer-Tempel und Tochter Annkathrin Tempel mit Annkathrins Lebensgefährten Boris gemeinsam. „Was uns mit Blick in die Zukunft auch besonders immer wieder umtreibt ist der Klimawandel“, fasst Annkathrin ihre Beweggründe zusammen. „Trockentolerante Pflanzen beschäftigen uns schon heute und wir haben auf unseren Streuobstwiesen bewusst Walnussbäume nachgepflanzt, da diese gut mit den Auswirkungen des Klimawandels zurecht kommen. Auch im Ackerbau beschäftigen wir uns mit trockentoleranten Sorten oder Kulturen, wie dem Mohn, der vergleichsweise wenig Wasser braucht. Außerdem sind wir bei KlimFarms aktiv und nutzen Methoden zur Speicherung von CO2 im Boden bzw. Humusaufbau. Ökolandbau zu betreiben war für uns der logische Schritt, um zukünftig gut aufgestellt zu sein.“
Auf dem Hof verkaufen sie Eier ihrer Legehennen der Öko-Zweinutzungsrasse Coffee & Cream sowie Fleisch der Bruderhähne. Weiterhin gibt es Saft aus dem Obst der eigenen Streuobstwiesen und den Honig der eigenen Imkerei. Da der Hof in Wallau verkehrstechnisch sehr gut zu erreichen ist, plant die Familie den Umbau eines leerstehenden Pferdestalls in einen Bio-Hofladen mit Vollsortiment und als weiteren Betriebszweig Bauernhofpädagogik mit verschiedenen Veranstaltungen für Kinder. Direktvermarktung, Bauernhofpädagogik und Öko-Landwirtschaft sind die drei Standbeine, die den Hof für die Zukunft sattelfest machen sollen. Der Förderpreis unterstützt sie dabei.
Hintergrund:
Die ökologische Landwirtschaft hat gegenüber der konventionellen Landwirtschaft große Vorteile. Durch den Verzicht auf Pestizide und synthetische Düngemittel kann sich das Boden- und Gewässerleben normal entwickeln – das trägt zu einem natürlichen und stabilen Ökosystem bei. Außerdem kann dadurch der drastische Artenrückgang der letzten Jahrzehnte bei typischen Feldpflanzen, Insekten und Feldvögeln verlangsamt werden. Und auch der Ausstoß an Treibhausgasen ist bei der ökologischen Landwirtschaft bis zu 62 Prozent geringer.

 

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