Kunst, Kultur und Biolandwirtschaft

Auf Allgäuer Bioland Hof treffen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander

Die drei Vorsitzenden des Bioland Landesverbandes-Bayern besuchten Alois Hofers Bioland-Hof im Allgäu. Für einen ist es der letzte Arbeitstag – der andere fängt gerade erst an.

Kaltenthal, 31. März 2022. Seinen letzten Arbeitstag vor der Rente wollte der ehemalige Bioland Landesvorsitzende Josef Wetzstein dort verbringen, wo Kunst, Kultur und Biolandwirtschaft zusammentreffen: Auf Alois Hofers kleinem, familiengeführten Bio-Hof im Allgäu.
Betriebe wie diese waren es, die sich vor vielen Jahrzehnten zusammengeschlossen hatten, um gemeinsam eine andere Art der Landwirtschaft zu betreiben. Sie legten damals den Grundstein für den heutigen Bioland-Verband, der alleine in Bayern rund 3000 Mitgliedsbetriebe zählt. Wetzstein hat diesen Wandel nicht nur erlebt, sondern entscheidend mitgeprägt. Seit 1991 war er Landesvorsitzender des bayerischen Landesverbands von Bioland. Für seine Verdienste rund um den ökologischen Landbau wurde Josef Wetzstein im Jahr 2013 die Staatsmedaille in Silber des bayerischen Landwirtschaftsministeriums verliehen. Landwirt Alois Hofer hat den Wandel zum Biolandbau vom anderen Ende aus mitgestaltet.
Hofer, nebenbei auch Künstler, wurde durch eine Protestaktion für mehr Tierwohl, bei der er die Skulptur eines aufgespießten Rinds mit dem Traktor bis nach Berlin fuhr, bekannt. Nun sehen Wetzstein und Hofer von unterschiedlichen Seiten dasselbe Problem: Obwohl die Bio-Branche boomt wie nie zuvor, wird es zunehmend schwieriger, bäuerliche Strukturen zu erhalten und auch kleinen Betrieben ein finanzielles Auskommen zu ermöglichen. Dies beschäftigt auch Wetzsteins Nachfolger als Landesvorsitzenden des bayerischen Landesverbandes von Bioland, Thomas Lang. „Wir sehen, dass die Kund*innen gerne wissen wo ihre Produkte herkommen. Sie wollen beim Einkauf Bio und Regional. Kleinen Familienbetrieben eine sichere Zukunft mit fairer Bezahlung zu ermöglichen, ist mir ein Kernanliegen“, so Lang.
Damit spricht er Alois Hofer und dessen Sohn Daniel Hofer aus der Seele. Ihr Wunsch: Auch zukünftig darf Bioland nicht den Fokus auf seinen Kern, die Landwirtinnen und Landwirte, verlieren. Auf der anderen Seite müsse allerdings auch die Verbindung zwischen Erzeuger und Endverbraucher wieder gestärkt werden. Eine Idee dazu haben sie bereits. Sie wollen eine Ausstellungsreihe veranstalten, die das Fremdbild zwischen Stadt und Land auflöst. Für philosophische und kreative Ideen seien sie immer zu haben, so Daniel Hofer über das Projekt. „Wenn man eine Story erzählen will, geht nichts über die Kraft der Bilder“, bestätigt ihn sein Vater. Und auch der neue Landesvorsitzende ist ungewöhnlichen Ideen nicht abgeneigt. „Am Ende geht es auch um die Wertschätzung. Kunst kann unter anderem helfen, Erzeuger und Verbraucher wieder näher zusammenzubringen.“

Zum Bioland-Landesverband Bayern

Bioland Bayern ist mit 2900 organisch-biologisch wirtschaftenden Betrieben und 380 Partnerbetrieben in Verarbeitung und Handel die mitgliederstärkste Organisation im Bioland-Gesamtverband.

Bildunterschrift 1: Kunstwerk an historischer Stelle: Hier stand die Skulptur mit der Alois Hofer für mehr Tierwohl protestierte. Heute ziert den Ort ein aktuelles Kunstwerk von Hofer mit tausenden Eierschalen. Von links nach rechts: Thomas Lang, Oliver Alletsee, Alois Hofer, Josef Wetzstein.
 
Bildunterschrift 2: Alois Hofer (links) und Josef Wetzstein (rechts) schauen zurück auf eine langjährige erfolgreiche Zusammenarbeit im Biolandbau.






 

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Thomas Lang - geschäftsführender Landesvorsitzender 
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