Wir lieben Vielfalt - auch neben dem Acker
Im Bioland mögen wir es bunt – sehr bunt sogar. Da uns Vielfalt in allen Bereichen wichtig ist, haben wir die AG gegen rechtsextreme Tendenzen gegründet. Sie entwickelt Strategien, den Bioland-Verband vor rechtsextremer Einflussnahme und entsprechender Tendenzen, Personen sowie Netzwerken aus diesem Milieu zu schützen.
"Wir positionieren uns klar:
Vielfalt statt Einfalt!"
Die aktuelle Bioland-Satzung besagt, dass Bioland rassistischen, verfassungs- und fremdenfeindlichen Bestrebungen und anderen diskriminierenden oder menschenverachtenden Verhaltensweisen entschieden entgegentritt. Wir positionieren uns daher wie folgt:
- Bioland ist sich darüber bewusst, dass rechte Bewegungen sich des Themas Ökologie und Naturschutz annehmen und es für Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus und Verschwörungsmythen instrumentalisieren. Wir sind uns bewusst, dass davon auch der ökologische Landbau betroffen ist und dass es Versuche der Unterwanderung und des Anschlusses gibt.
- Bioland steht für eine vielfältige und demokratische Gesellschaft, die die Menschenrechte anerkennt und selbstbestimmte Lebensentwürfe ermöglicht – unabhängig von Hautfarbe, Geschlecht, Herkunft, Alter, Religion oder Weltanschauung, sexueller Identität, materieller Situation, körperlicher oder seelischer Beschaffenheit.
- Bioland duldet keine verfassungsfeindlichen Positionen. Bioland duldet keine Positionen, die anderen eine gleichwürdige Teilhabe in unserer Gesellschaft aberkennen. Wir sprechen uns klar gegen Rassismus, Antisemitismus, Sexismus und gegen alle weiteren Formen von gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit aus.
- Dem widersprechende Handlungen sowie ein Engagement in Parteien und Organisationen, die zu diesen Zielen im Widerspruch stehen sind mit einer Mitglied- und Marktpartnerschaft sowie Mitarbeit bei Bioland nicht vereinbar. Bioland distanziert sich daher ausdrücklich von rechten Initiativen und Vereinen, die insbesondere im Umfeld der Landwirtschaft tätig sind.
- Bioland vertritt mit dem organisch-biologischen Landbau ein Landbausystem, das auf rationalen und wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und Erfahrungen beruht.
- Bioland verfolgt die Idee eines Landbausystems, das in jeder Region der Welt zu einer nachhaltigen, umwelt-, tier- und menschenfreundlichen Landwirtschaft beitragen kann. Obwohl Bioland als Mitgliederverband vorwiegend in Deutschland tätig ist, ist die Idee des organisch-biologischen Landbaus universell. In diesem Sinne ist Bioland Teil der Bewegung des organisch-biologischen Landbaus in Europa und weltweit (IFOAM). Unsere Welt ist offen.
- Mit der Gründung der AG „Gegen rechtsextreme Tendenzen“ stellt sich Bioland diesem Thema und arbeitet umfassend daran. Die AG fungiert u.a. als Ansprechstelle für alle Belange zum Thema rechte Tendenzen und sammelt Vorfälle aus den verschiedenen Regionen. Darüber hinaus sensibilisiert und schult Bioland seine ehrenamtlichen Gremien und hauptamtlichen Mitarbeiter*innen dahingehend.
Wir reichen der Vielfalt die Hand
Wenn du Fragen, Erlebnisse, Zweifel und Kritik mitteilen möchtest, kannst du dich gerne per Mail an gegenrechts@bioland.de wenden.
Warum und wie wir uns engagieren
Wie in Punkt 7 beschrieben, bieten wir Schulungen für Mitglieder und Mitarbeiter*innen von Bioland sowie für andere Bio-Verbände zum Thema "Rechte Tendenzen im Öko-Landbau" an. In den Veranstaltungen geht es vor allem darum, über Gruppierungen, einschlägige Symbolik und Rhetorik zu informieren und zu sensibilisieren. Ziel ist es, Anschluss- und Unterwanderungsversuche frühzeitig zu erkennen und zu unterbinden. Finanziert und gefördert wird das Projekt vom Förderfonds Demokratie.
Hintergrund
Seit es die Ökologiebewegung gibt, nehmen auch rechte Bewegungen und Organisationen Themen aus Natur- und Umweltschutz für sich in Anspruch. Auch der Ökolandbau ist für völkische Siedler*innen, Anhänger*innen der Anastasia-Bewegung, Neu-Rechte oder Reichsbürger*innen ein interessantes Umfeld. Mit unseren Schulungen und unserer Arbeitsgruppe möchten wir uns klar dagegen positionieren. Wir freuen uns, dass unsere Arbeit in andere Anbauverbände, Partnerorganisationen sowie in die ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft insgesamt ausstrahlt.
Nicht nur wir im Verband sind mit unserer AG gegen rechtsextreme Tendenzen aktiv, sondern auch viele Bioland-Partner und -Mitglieder. In unserem Blog-Artikel "Vielfalt statt Einfalt" erzählen vier Betriebe, was sie tun oder warum sie klare Positionen wichtig finden. Außerdem erfährst du dort, warum allgemeine Themen aus dem Natur- und Umweltschutz sowie der Ökolandbau im Speziellen so spannend für Rechtsextreme sind.