Kundgebung des Agrarbündnisses

Forderungspapier zur LTW 2023 an Ministerin Kaniber übergeben


Der bayerische Weg: Bäuerlich, solidarisch, ökologisch, tiergerecht und klimafreundlich
München, 24.04.2023: Mit Traktoren zogen Verbände des Agrarbündnis Bayern Ende April vor das bayerische Landwirtschaftsministerium und forderten auf einer Kundgebung eine soziale und ökologische Ernährungs- und Agrarwende und das Ende einer Agrarpolitik des Wachsens oder Weichens. Sie übergaben ein Forderungspapier zur Landtagswahl 2023 an Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber, in dem die zukünftige Staatsregierung aufgefordert wird, sich auf allen Ebenen für eine Agrarpolitik einzusetzen, die den Interessen und Notwendigkeiten der Bäuer:innen und den Umwelt-, Natur- und Klimaschutzzielen gerecht wird. Mit einem verstärkten Maßnahmenpaket muss der Ausbau des Ökologischen Landbaus auf 30 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche bis 2030 vorangebracht werden.

„Der ökologische Landbau ist das Leitbild für eine Transformation hin zu einer ökologischen und klimafreundlichen Landwirtschaft“

Thomas Lang, Landesvorsitzender von Bioland Bayern e.V. und erster Vorsitzender der Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern e.V. (LVÖ)

Daher müsse das Ausbauziel 30% Ökolandbau in Bayern bis 2030 viel energischer verfolgt werden. Gerade wegen seines Prinzips der Kreislaufwirtschaft trage der Ökolandbau überproportional zu einer unabhängigen Selbstversorgung bei. Die Staatsregierung habe den Hebel für mehr Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln in der Hand, so Lang:

"In allen öffentlichen Kantinen und bei öffentlichen Veranstaltungen müssen mindestens 50% Bioprodukte idealerweise aus Bayern angeboten werden. Dieses Ziel wird vor Ort nicht umgesetzt. Wenn es die Staatsregierung damit tatsächlich ernst meint und es nicht nur als Feigenblatt dient, dann muss sie auch mit gutem Beispiel vorangehen und es aktiv unterstützen. Wir brauchen jetzt deutliche Signale."


Thomas Lang forderte die Ministerin außerdem dazu auf, mindestens 30 Prozent Forschungsmittel für den Ökolandbau zur Verfügung zu stellen sowie eine Weiterbildungsoffensive für Lehrer:innen, die in landwirtschaftlichen Bereich tätig sind, einzuleiten. Der Ökolandbau schaffe es, Naturschutz, Ernährung und Landwirtschaft unter ein gemeinsames Dach zu bringen. Deshalb brauche es im Landschaftsentwicklungsplan Vorrangflächen für den Ökolandbau, forderte Lang.
Weitere Forderungen des Agrarbündnis Bayern sind die Sicherung eines gentechnikanbaufreien Bayerns sowie messbare und bilanzierbare Fortschritte beim Umbau der Tierhaltung und der Reduktion der chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel in der Landwirtschaft.

Dem breiten Bündnis aus Bauern-, Imker-, Umwelt-, Tierschutzverbänden und Verbraucherschaft gehören u.a. an die Landesvereinigung für den ökologischen Landbau in Bayern, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter, der Bund Naturschutz Bayern, der Landesbund für Vogel- und Naturschutz Bayern sowie der Tagwerk Förderverein.