Worum geht es?

Bisher gilt in Bezug auf Gentechnik in Europa das Vorsorge-Prinzip. Das strenge EU-Gentechnikrecht sorgt dafür, dass alle Arten von Gentechnik gekennzeichnet und auf Risiken geprüft werden und jederzeit rückverfolgbar sind. Damit ist garantiert, dass Bürger und Bauern jederzeit wissen, wo Gentechnik eingesetzt wird und sie können selbst darüber entscheiden konnten, ob sie Gentechnik nutzen oder nicht.

Risikoprüfung, Kennzeichnung, Wahlfreiheit stehen aber jetzt auf dem Spiel. Denn die EU-Kommission strebt eine Deregulierung des Gentechnikrechts an: Sie will Pflanzen, die mithilfe neuer gentechnischer Verfahren (NGT) wie der Genschere CRISPR/Cas gezüchtet wurden, vom bestehenden EU-Rechtsrahmen zur Gentechnik ausnehmen. Das hätte zur Folge, dass NGT künftig nicht mehr oder weniger streng reguliert werden würden, als die "Grüne Gentechnik" (= gentechnische Verfahren im Bereich der Pflanzenzüchtung) bisher. Risikoprüfung sowie Kennzeichnungspflicht wären nicht mehr garantiert; eine Wahlfreiheit für gentechnikfreien Anbau in der EU damit nicht mehr möglich. Anfang Mai soll der Trilog mit Europäischem Rat und EU-Kommission über neue Regeln für Pflanzen aus neuen gentechnischen Verfahren beginnen.

Bioland ruft die politisch Verantwortlichen auf Landes-, Bundes- und EU-Ebene auf, sich für die Sicherstellung des gentechnikfreien Anbaus und eine ökologische Pflanzenzüchtung einzusetzen.

Was kann ich tun?

Im bevorstehenden Trilog zwischen EU-Kommission, -Parlament und -Rat ist es wichtig, dass möglichst viele EU-Abgeordnete sich klar gegen eine Deregulierung des Gentechnikrechts positionieren. Nutzt unser Tool und übt per Mail Druck auf die Abgeordneten aus. Die EU-Abgeordneten der AfD könnt ihr mit dem Tool übrigens nicht erreichen, da die AfD sich mit rechtsextremen Positionen vom demokratischen Diskurs disqualifiziert.

Was kann ich noch tun?

Informieren und Beteiligen in vier Schritten:

1. Erklärvideo ansehen


Was würde eine Deregulierung des bisher strengen EU-Gentechnikrechts für die Land- und Lebensmittelwirtschaft bedeuten? Und was hat es mit der Lücke im Patentecht auf sich? Diese Fragen beantwortet das Bioland-Erklärvideo zu Agro-Gentechnik von Bioland kurz und knapp.

2. Broschüre lesen


Das Dossier von Schrot&Korn, BNN, Bioland und weiteren Unterstützer*innen zeigt, was bei der Deregulierung der Gentechnik-Gesetze für Bio-Betriebe und Verbraucher*innen auf dem Spiel steht: Kennzeichnungspflicht und Wahlfreiheit.

3. Petition unterzeichnen


Wir fordern Wahlfreiheit für alle in Bezug auf Gentechnik und Respekt vor gentechnikfreier Landwirtschaft und Wertschöpfung! Das Gentechnikrecht darf nicht ausgehöhlt werden und damit zu mehr Patenten auf Saatgut und Lebensmittel führen! Diesen Forderungen schließt ihr euch an, wenn ihr diese Petition an die Bundesregierung unterschreibt.

4. Vorlagen nutzen


Unsere knalligen Keine-Gentechnik-Postkarten findet ihr auf zahlreichen Messen und Veranstaltungen mit Bioland-Beteiligung. Ihr könnt sie aber auch ganz einfach digital verwenden, für Social-Media-Posts, im Messenger-Status oder als Mail-Anhang. Hier stehen sie zum Download bereit, inklusive passendem Begleittext.

Wie positioniert sich die Branche?

In zahlreichen öffentlichen Forderungen, offenen Briefen und Statemtents haben sich Akteure aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft klar zum Thema positioniert:

Wie bleibe ich auf dem Laufenden?

Neben den Infos auf dieser Seite, die fortlaufend aktualisiert werden, gibt es zum Thema viele weitere Informationsquellen. Hier eine Auswahl: