Neues Bündnis für junge Öko-Landwirtschaft – Junges Bioland als Mitgestalter

Am 14. Februar wurde der Biofach das Bündnis "Junge ökologische Land- und Lebensmittelwirtschaft" (JöLL) ins Leben gerufen. Das Bündnis sieht sich als Dachverband für junge Organisationen, die sich bereits entlang der gesamten ökologischen Lebensmittel-Wertschöpfungskette engagieren – von Ökolandbau über Erzeugung, Naturkostfachhandel bis hin zum Konsum. Neben der Funktion als bundespolitische Vertretung der jungen ökologischen Lebensmittelwirtschaft wird das Bündnis JöLL verbandsübergreifend Bildung und Netzwerke in der Biobranche fördern.

Silvia Bender, Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), würdigte die Initiative vor Ort: „Eine nachhaltige Zukunft unserer Landwirtschaft und Ernährung braucht Vielfalt und die Perspektive von Jung und Alt. Das Bündnis JöLL bündelt jetzt die Stimmen der nächsten Generation. Ich bin gespannt auf die Vorschläge vom JöLL, insbesondere was die Zukunft unserer Höfe oder Bäckereien, unserer Tierhaltung oder der Agrarpolitik angeht – sei es in Deutschland oder der EU.“ Sie lud das Bündnis bereits jetzt zum Organic Future Camp ein, das im Sommer 2025 am Rande der Öko-Feldtage auf dem Wassergut Canitz stattfinden wird.

Tina Andres, Vorsitzende des Bundes Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) begrüßte die Gründung ebenfalls: „Auf vielen Bio-Höfen, in der Bio-Lebensmittelverarbeitung und im Bio-Handel findet derzeit ein Generationswechsel statt: Viele Pionierinnen und Pioniere übergeben ihre Höfe und Unternehmen an die nächste Generation. Gut, dass sie sich nun zusammenschließen und sich aktiv an Entscheidungen über die Zukunft des Ernährungssystems beteiligen.“ 

Das Bündnis JöLL wird beim Bund Ökologischer Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) angesiedelt sein. Zu den Gründungsmitgliedern zählen Vertreter:innen der Verbände Biokreis, Demeter, Naturland, BNN.next, Slow Food Youth und Junges Bioland e.V. Neben einem Arbeitskreis, in dem die Mitglieder gemeinsame Positionen erarbeiten, gibt es einen repräsentativen Sprecher*innenkreis, bestehend aus jungen Ehrenamtlichen aus der Praxis. Diese tragen beschlossene Themen und Forderungen nach außen in Politik und Wirtschaft. Im Gründungsdokument heißt es dazu: „Wir, die heutige junge Generation, werden die Auswirkungen einer fehlgeleiteten Landwirtschafts- und Ernährungspolitik am stärksten zu spüren bekommen. Uns muss daher politisch eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung unseres Ernährungssystems eingeräumt werden. Denn vor allem gemeinsam können wir einen positiven Beitrag leisten.”

Junges-Bioland-Vorständin Johanna Zierl, die sich für die Idee eines bundesweiten Bündnisses bereits seit längerem engagiert, sagte am Rande der Biofach: "Die Uhr tickt für unseren Planeten, und wir, die Jugend, stehen an vorderster Front des Kampfes. Ein Zusammenschluss der ökologischen Jugend ist das dringend benötigte Sprachrohr, um unsere Leidenschaft, Ideen und Forderungen zu bündeln und die Veränderung anzuführen." Die 26-jährige bedankte sich im Rahmen des Gründungsaktes herzlich beim BÖLW und der Schweisfurth-Stiftung für ihren Einsatz für das JöLL.

Die vollständige Gründungserklärung des Bündnis JöLL gibt es hier.

Foto: Jens Brehl

Bildunterschrift v.l.n.r.: Lea Ilgeroth-Hiadzi (Naturland), Dorothea Schmidt (Demeter), Clara Bobbert (Slow Food Youth), Linnéa Krumpe (BNN.next), Johanna Zierl (Junges Bioland e.V.), Tina Andres (BÖLW), Marina Grölz (Naturland), Silvia Bender (BMEL) und Flavio Traxl (Biokreis)