Bürgerinteressen vor Konzernprofite stellen!

Am Dienstag wird im EU-Parlament über den künftigen Umgang mit Neuer Gentechnik debattiert. Vor dem Parlament wird derweil gegen die Deregulierungs-Absichten demonstriert.

Bioland-Präsident Jan Plagge kommentiert: „Die EU-Abgeordneten dürfen die Interessen der Bürgerinnen und Bürger auf Wahlfreiheit und transparente Kennzeichnung nicht verraten. Die Debatte zeigt, dass es im Parlament kein Konzept für ein funktionierendes Miteinander gibt, keine Ehrlichkeit und Transparenz gegenüber den Verbraucher*innen und vor allem keinerlei rechtlichen Schutz vor der Durchpatentierung unserer Nahrungspflanzen.

Das ist beim besten Willen keine Grundlage für eine so weitreichende Entscheidung, wie sie der künftige Umgang mit Gentechnik in Europa ist. Wenn sich die Abgeordneten keine Zeit für gute Lösungen für die Sicherung von Wahlfreiheit und Koexistenz nehmen wollen, bleibt als Konsequenz nur die Ablehnung der Parlamentsposition am Ende der Abstimmungen.

Parallelen zum geplanten Pestizidgesetz drängen sich auf: Die völlig misslungene Positionierung führte schließlich zum Scheitern im Parlament. In der aktuellen Debatte um die Gentechnik ist die Position ähnlich diffus und folgt nicht dem Rat der Wissenschaft. Sollte das Parlament diese Position dennoch goutieren, wäre das nicht nur ein Treppenwitz, es würde auch eine klare Sprache sprechen: Dann hätte sich das alleinige Interesse der Chemie-Konzerne durchgesetzt.“

Aktionsbündnis übergibt Petition mit 92.000 Unterschriften

Während im EU-Parlament debattiert wird, formiert sich draußen der Widerstand: Zahlreiche Landwirt*innen, Verbände-Vertreter*innen und Verbraucher*innen protestieren gegen die Deregulierung des Gentechnik-Rechts. Das Aktionsbündnis gentechnikfreie Landwirtschaft überreichte gegen Mittag an Martin Häusling (MdEP Die Grünen), Terry Reintke (MdEP Die Grünen) und Maria Noichl (MdEP SPD) eine auch von Bioland unterstützte WeAct Petition „Kennzeichnung und Regulierung aller Gentechnik-Pflanzen erhalten!“. Mehr als 92.000 Personen haben die Petition bislang unterzeichnet.

Gut 127.000 Menschen hatten in den vergangenen Wochen zudem über ein Tool Mails an die deutschen EU-Parlamentarier*innen geschickt, in dem sie von ihnen forderten, sich für die Erhaltung der Wahlfreiheit bei Gentechnik einzusetzen. Bioland sammelt alle aktuellen Infos und Beteiligungsmöglichkeiten zum Thema auf www.bioland.de/keine-gentechnik



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