Wie geht klimapositive Landwirtschaft?

Dass die Land- und Lebensmittelwirt schaft einerseits Verursacherin und Leidtragende in der Klimakrise ist, andererseits aber Problemlöserin sein muss, steht außer Frage. Gerungen wird um politische und praktische Lösungen, die schnell und messbar weniger Treibhausgase freisetzen und mehr davon in terrestrische Systeme rückbinden. Zudem geht es um die Honorierung dieser Leistungen und um die Frage, ob Einzellösungen oder komplexe und erprobte Landbausysteme wie der ökologische Landbau zur raschen Trendumkehr im Agrarsektor führen. Dazu macht das kürzlich erschienene Buch "Klimapositive Landwirtschaft – mehr Wohlstand durch naturbasierte Lösungen" Vorschläge und findet Antworten.

Das Buch fasst Wissen und Erfahrungen zur ganzheitlichen Weiterentwicklung der Land- und Forstwirtschaft zusammen. Die Autorinnen und Autoren beschreiben darin naturbasierte, landwirtschaftliche und forstwirtschaftliche Lösungen und geben agrarpolitische Perspektiven. Bioland-Präsident Jan Plagge und Bioland-Forscherin Sigrid Griese haben das Kapitel "Bodenverbesserung und Humusaufbau als Beitrag zur Kompensation" beigesteuert. Darin stellen sie den Aufbau organischer Masse und von Humus ins Zentrum landwirtschaftlicher Anstrengungen und formulieren, wie eine praktische Klimabilanzierung gelingen kann. An Letzterem arbeitet die Bioland Stiftung im Projekt "Boden.Klima" gemeinsam mit Forschung, Beratung und Betrieben. Sie fordern Bewertungs- und Honorierungssysteme mit einem gemeinsamen Rahmen, die Landwirt:innen dazu befähigen, sich mit einer Klimabilanzierung auf Betriebsebene zu beschäftigen und Maßnahmen zur Fixierung von Kohlenstoff zu ergreifen.