Die Bezeichnung Biogas ist der allgemeine Überbegriff und gilt sowohl für Agrogas als auch für Ökogas. (Foto: Landpixel)

Regionale Nährstoffkreisläufe fördern

Der Bioland-Bundesfachausschuss Erneuerbare Energien will Agro- und Ökogasanlagen in die Bioland-Strukturen sinnvoll einbinden und weiter verbessern.

Kooperationen mit Biogasanlagen bieten über die Nutzung von Kleegras im geschlossenen Betriebskreislauf viele Vorzüge. Sie fördern außerdem eine nachhaltige Form der Energiegewinnung und leisten einen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Speicherbare Energieträger wie Biogas werden immer wichtiger für die künftige Versorgungssicherheit. Dem Bioland-Bundesfachausschuss (BFA) Erneuerbare Energien ist es daher ein großes Anliegen, das Potenzial von Biogas im Einklang mit den Bioland-Prinzipien weiterzuentwickeln.

Maßnahmen zur Förderung
Immer wieder äußern sich Kritiker zum System der Agrogasanlagen. Aus diesem Grund erarbeitet der BFA zwei wichtige Instrumente:

  • ein Beratungs-Merkblatt zur Übersicht und zur Einhaltung der Bioland-Biogas-Richtlinie und
  • die Umsetzung des Systems einer Konformitätsbescheinigung für Agrogas- und Ökogasanlagen.


Diese Maßnahmen sollen die Vorteile der Ökogasanlagen und die damit verbundene Bereitstellung von Nährstoffen aus regionalen Öko-Kreisläufen unterstützen. Ziel des BFA Erneuerbare Energien ist es, weiterhin regionale Nährstoffdrehscheiben Bioland-weit zu etablieren und Ökogasanlagen weiter zu fördern. Für einen Überblick über den aktuellen Status quo wird der BFA den aktuellen Bestand von Öko- und Agrogasanlagen erheben. Basierend auf diesen Informationen können dann weitere Maßnahmen zur Förderung der Ökogasanalagen diskutiert werden.

Photovoltaik Thema der nächsten Tagung
Der BFA Erneuerbare Energien ist zudem mit der AG „Weiterentwicklung des Nährstoffmanagements“ von Bioland vernetzt. Somit werden auch die Auswirkungen des Klimawandels bei der Optimierung der Agrogroßanlagen bedacht. Für das nächste Treffen hat sich der BFA unter anderem das Thema Agrophotovoltaik vorgenommen. Ziel soll es sein, einen Überblick über die aktuellen Entwicklungen der Technik zu erhalten und dies vor dem Hintergrund des Bioland-Leitbildes zu diskutieren.

Weitere Informationen: beim Sprecher des BFA Erneuerbare Energien Christian Kroll-Fiedler oder bei Bioland-Ackerbauberater Stephan Gehrendes.

Agrogas oder Ökogas?

Das sind die Unterschiede

Die Bezeichnung Biogas ist der allgemeine Überbegriff und gilt sowohl für Agrogas als auch für Ökogas. Nach den Bioland-Richtlinien werden Agrogas- und Ökogasanlagen wie folgt definiert:

Agrogasanlagen

  • sind Biogasanlagen, die keine Begrenzung beim Einsatz der Rohstoffe haben.
  • Vorgabe: Alle Rohstoffe müssen in Anhang 10.1 aufgeführt sein.
  • Aus diesen Biogasanlagen ist kein Kauf von Nährstoffen möglich.
  • Es können nur eigene Nährstoffe getauscht werden. Dazu wird äquivalent nach Kilogramm Stickstoff (gesamt N) gerechnet.

Ökogasanlagen

  • sind Biogasanlagen, in denen mindestens 60 Prozent Bio-Rohstoffe und maximal 25 Prozent konventioneller Mais vergoren werden.
  • Die restlichen 15 Prozent können extensive Rohstoffe sein, zum Beispiel Rindermist <2,5 GV/ha oder Kleegras.
  • Bioland-Betriebe dürfen mit diesen Anlagen eigene Nährstoffe tauschen und zusätzlich Nährstoffe zukaufen.
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