Weiße Lupinen in der Blüte (Foto: Landpixel)

Öko-Lupinen legen zu

Landwirte und Landwirtinnen bauen immer mehr Lupinen an. Das stellt die Gesellschaft zur Förderung der Lupine (GFL) auf ihrer jährlichen Tagung fest.

Die Hälfte der gesamten Lupinen-Anbaufläche bewirtschaften Bio-Landwirte und -Landwirtinnen. Die Hauptanbaugebiete befinden sich mittlerweile nicht mehr nur im Osten Deutschlands, sondern haben sich auf Bayern, Niedersachsen und Thüringen ausgedehnt. Die beiden Weißen Lupinensorten Frieda und Celina nehmen davon große Anteile ein. Diese Statistik zum Lupinenanbau präsentierte die GFL am 18. Januar auf ihrer jährlichen Lupinentagung. Die Lupinenförderer tagten im brandenburgischen Ruhlsdorf und online.

Carolina Wegner von der Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei in Mecklenburg-Vorpommern stellte die Ergebnisse der Landessortenversuche für Bio-Lupinen aus den Jahren 2019 bis 2022 vor. Untersucht wurden fünf Blaue und acht Weiße Lupinensorten sowie eine Gelbe Lupinensorte. Die Anbaugebiete waren über ganz Deutschland verteilt. Die Weißen Lupinensorten zeigten in den Versuchen die längste Reifezeit und auch eine große Spannweite bis zur Erntereife. Die Erntezeit der Weißen Lupinen erstreckte sich auf den Versuchsflächen zwischen Ende August bis Ende September. Die durchschnittlichen Erträge in den drei Anbaujahren lagen bei den Blauen Lupinensorten bei circa 19 dt/ha, während es bei den Weißen Lupinen 25 dt/ ha waren. „Die Erträge der Weißen Lupine sind im vergangenen Jahr jedoch stark eingebrochen und lagen nur bei circa 20 dt/ha “, so Wegner. Aufgrund der Sortenversuche konnte sie Empfehlungen aussprechen, welche Sorte sich für welchen Standort eignet. Bei der Blauen Lupine lässt sich die Sorte Boregine vor allem auf sandigen und lehmigen Standorten gut anbauen. Die beiden Weißen Lupinensorten Celina und Frieda empfiehlt Wegner für fast jeden Standort – außer in höheren Lagen.

Einen weiteren Anbauversuch präsentierte Herwart Böhm vom Thünen-Institut, bei dem Andenlupinen im Gemenge mit Mais zur Biomasseerzeugung geprüft wurden. Die Wissenschaftler:innen wollten prüfen, ob sich mit der Andenlupine die Bodenqualität verbessert und die Felder zudem attraktiver für Insekten werden. Sie haben die Andenlupine für den Versuch ausgewählt, weil sie über ein ausgeprägtes Wurzelsystem verfügt, viel Biomasse bildet und bis zu 2,4 m groß werden kann. Sie kommt jedoch nicht in die Abreife, was sich in den Trockenmassegehalten der Silage widerspiegelt. Die Verluste der Trockenmasse beim Silieren des Gemenges lagen bei teilweise über 11 Prozent. Die Forscher:innen untersuchten verschiedene Kombinationen aus Maissorten und Andenlupinen-Linien. Sie fanden zwar heraus, dass der Gemengeanbau einen positiven Effekt auf die Umwelt hat, jedoch müssen Andenlupinen züchterisch weiterbearbeitet werden, um das Anbausystem zu verbessern.

 

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