Die Wasserlinse könnte Wasser aus der Geflügelhaltung reinigen und als Futtermittel eine wichtige Rolle im landwirtschaftlichen Kreislauf einnehmen. (Foto: imago)

Nutzen für Wasser aus der Gänsehaltung

Die Wasserlinse hat Potenzial als Abwasserreiniger und proteinreiches Futtermittel

Gewinnt die Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft durch den Einsatz der Wasserlinse zusätzlichen Schwung? Das will jetzt das Forschungsprojekt "ReWali - Reduktion des Nährstoffeintrags in Gewässer sowie Produktion von Futtermittel durch Wasserlinsen" herausfinden. Fest steht: Die Wasserlinse ist in der Lage, dem Wasser innerhalb kurzer Zeit Nährstoffe wie  Nitrat und Phosphor zu entziehen und in erntefähige Biomasse zu binden. Wenn es gelingt diese Biomasse als natürliches und proteinreiches Futtermittel einzusetzen, könnte die Wasserlinse in einem Kreislaufsystem direkt vor Ort wieder genutzt und die Nährstoffe „recycelt“ werden.
Im Forschungsprojekt wachsen die Wasserlinsen auf einem mäßig nährstoffhaltigen Brauchwasser aus der Gänsehaltung, dem Schlabberwasser. Um solche niedrig und mäßig belasteten Wasser wie das Schlabberwasser einzuleiten, brauchen Tierhalter:innen eine Genehmigung der Wasserbehörden. Dies wird nach heutigen Standards immer schwieriger umzusetzen.

Familie Claßen baut zu Forschungszwecken die Wasserlinse auf ihrem Gänsehof in Bakum an und verfüttert sie an ihre Gänse. Die Universität Göttingen untersucht die Fleischqualität, der mit Wasserlinsen gefütterten Gänse. Und darüber hinaus, ob die proteinreiche Wasserlinse auch an Fische verfüttert werden kann. Insbesondere an Forellen, die als Fleischfresser einen hohen Eiweißbedarf haben.
Außerdem sollen Wege ermittelt werden, wie die Wasserlinse lagerfähig und in Mischrationen eingesetzt werden kann. Die Firma NOVAgreen Projektmanagement GmbH aus Vechta-Langförden liefert das technische Know-how. Die Projektkoordination und Öffentlichkeitsarbeit übernimmt der Verbund Transformationsforschung agrar Niedersachsen (trafo:agrar) bei der Universität Vechta. Gefördert wird das Vorhaben über drei Jahre mit rund einer halben Million Euro von den Europäischen Innovations-Partnerschaften für Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit.

 

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