Hornlos geboren

Wer über genetisch hornlose Kühe spricht, stößt auf viele Vorurteile. Tatsächlich ist der Genpool für vererbte Hornlosigkeit noch sehr begrenzt, in Deutschland gibt es erst acht schwarzbunte und acht rotbunte getestete HF-Bullen, die genetisch hornlos sind. Allerdings kann seit einigen Jahren mit Hilfe der genomischen Zuchtwertschätzung der Zuchtwert der Bullen ermittelt werden, die noch keine laktierenden Töchter haben. Dieses bietet die Chance, die Bullen genauer einzuschätzen und die genetische Vielfalt deutlich zu steigern. Auf der anderen Seite beinhaltet die genomische Zuchtwertschätzung auch einige Risiken, da die hochgerechneten Werte beim Einzeltier teilweise stark abweichen können. Deshalb sollte man beim Einsatz genomischer Bullen auf die Streuung achten und zum Beispiel nur 30 Prozent genomisch geschätzte Bullen einsetzen. Um das Risiko zu mindern, sollte der Rest der Herde mit hornlosen Bullen belegt werden, die schon sicher getestet worden sind.

Ein weiteres Vorurteil ist die Leistungsschwäche der genetisch hornlosen Tiere. Es gibt aber auch hornlose Tiere mit hoher Milchleistung. Bei der Vererbung der Milchleistung sollte man außerdem berücksichtigen, dass auch die Kuh ihre Genetik zu 50 Prozent weitergibt und eine gute Leistung vererben kann, auch wenn der hornlose Bulle nicht für Höchstleistungen steht.

Weitere Informationen im Internet:

In der <link http: www.vit.de _blank externallinkicon>Bullendatenbank vit sind die Zuchtwerte der verschiedenen, auch hornlosen Bullen, aufgelistet.

<link http: www.dairybulls.com _blank externallinkicon>Ausländische Bullen

<link http: www.hornlos.de _blank externallinkicon>Besamungsstation Göpel mit Schwerpunkt Hornlosigkeit

<link http: www.uni-goettingen.de de _blank externallinkicon>Liste der besten hornlosen Bullen

aus: Rinder Infoblitz 6/2013. Interesse am Rinder Infoblitz? Bitte wenden Sie sich an die kostenfreie Info-Hotline der Bioland Beratung, Tel. 0800/1300 400