Herdenschutzhunde sind nicht nur etwas für Schafe. Wenn sie auf Geflügel geprägt sind, beschützen sie Hennen und Broiler. (Foto: Brigitte Stein)

Hennen und Broiler brauchen Schutz

Tipp aus der Bioland Beratung: Geflügel in guter Gesellschaft

Auf Bio-Legehennen und -Mastgeflügel lauern im Auslauf Gefahren sowohl aus der Luft als auch am Boden. Zwar sind Strukturelemente oder Unterschlupfmöglichkeiten zum Schutz vor Fressfeinden im Bioland-Auslauf Pflicht, dennoch kommt es zu Tierverlusten durch Habicht, Fuchs oder Marder. In kleineren Beständen ist das besonders ärgerlich. Abschreckungsmaßnahmen wie Bänder, glänzende CDs oder sonstige Attrappen durchschauen die Raubtiere rasch und die Wirkung verpufft. Mit Pfauen, Ziegen oder Hunden als Herdenschutztiere haben einige Geflügelbetriebe gute Erfahrungen gemacht.

Gefiederte Gefährten
Pfauen und Perlhühner sind sehr wachsame Tiere, die bei Gefahr die Hennenherde mit lauten Signalen alarmieren. Allerdings können sie selbst zur Beute werden. Auch Gänse sind aufmerksame Wächter. Doch sie sind potenzielle Überträger von Erregern wie Salmonellen. Alternativ können alte, aufmerksame Hähne, die in eine junge Herde integriert werden, Alarm schlagen.

Hunde als Helfer
Immer häufiger setzen Hennenhalter extra für Hühner ausgebildete Herdenschutzhunde ein, beispielsweise Pyrenäenberghunde: Sie schützen die Herde zuverlässig vor Gefahren aus der Umgebung. Die Kosten für Anschaffung und Futter sind allerdings hoch. Zudem müssen Geflügelhalter eine gewisse Eingewöhnungszeit einplanen, um eine Mensch-Hund- und eine Huhn-Hund-Beziehung aufzubauen. Zudem kann es zu Gefahrensituationen mit Spaziergängern und anderen Hunden kommen. Denn Herdenschutzhunde reagieren auf alles, was sie als potenzielle Gefahr betrachten.

Hüter mit Hufen
Eine weitere Alternative sind Alpakas oder Ziegen. Sie sind sehr genügsam und integrieren sich gut in Geflügelherden. Ihre Anwesenheit und ihr Verhalten wirken auf Raubtiere abschreckend. In Gefahrensituationen können sie die Herde mit gezielten Tritten verteidigen.

Tierpuzzle
Nicht jedes Herdenschutztier passt zu jedem Betrieb. Auch wirken die Beschützer gegenüber Räubern nicht auf allen Betrieben gleich. Pauschale Empfehlungen sind deshalb nicht möglich. Beachten Sie, dass Sie auch die Herdenschutztiere nach Bioland- Richtlinien halten und füttern müssen. Tiere, die Sie kaufen, müssen von einem Bioland-Betrieb stammen. Wenn Sie keine Bioland-Tiere finden können, klären Sie die Möglichkeiten mit den Bioland-Beratern der Hotline Bioland direkt, Tel.: 0800 1300 400.
In jedem Heft des bioland-Fachmagazins finden Sie zwei Tipps aus der Bioland Beratung.

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