In diesem Jahr hat das wüchsige Grünland eine reiche Ernte beschert. Dass die Pflanzen nach dem letzten Schnitt weiterwachsen, kann für einen schlechten Start im Frühjahr sorgen. (Foto: Landpixel)

Grünland vorbereiten für den Winter

Jetzt die Bestände kurz halten ─ Tipp aus der Bioland Beratung

Dieses Jahr konnten Bioland-Landwirte und -Landwirtinnen wieder Futtervorräte anlegen. Aber nach dem letzten Schnitt wachsen die Bestände in vielen Regionen weiter und könnten zu hoch in den Winter gehen. Jetzt heißt es, die Bestände kurz zu halten, schreibt Bioland-Fachberaterin Eike Poddey im bioland-Fachmagazin im Oktober.

Solange der Boden trittfest ist, sollten die Tiere nachweiden, bis der Aufwuchs 8 cm hoch ist. Ab November oder bei einem hohen Anteil von Horst-/Obergräsern sollten es 10 bis 15 cm sein. Dies gilt auch für einen Pflegeschnitt oder Mulchen bei tragfähigem Boden. Beim Mulchen sollten auf keinen Fall Matten aus Mulch auf der Fläche bleiben. Sie behindern die Versorgung der Pflanzen mit Sauerstoff und Wasser, begünstigen Pilzwachstum und Fäulnis. Auswinterungen und ein schlechter Wiederaustrieb im Frühjahr wären die Folge. Kurzrasenweiden können beweidet werden, solange die tief abgefressenen Bereiche noch mehr als 3 cm hoch sind.

Aktiv unterwegs bei der Flächenkontrolle
Damit die Nachsaat eine Chance hat, muss sie entweder Lücken in der Narbe vorfinden oder der Bestand muss kurzgehalten werden, bis die jungen Pflanzen sich etabliert haben. Das gilt insbesondere für den lichthungrigen Klee. Einschlitzen sichert den Erfolg. Achten Sie bei der Aussaat auf offiziell empfohlene Sorten und stellen Sie im Zweifel bei www.organicxseeds.de einen Antrag zum Zukauf von konventionellem, ungebeiztem Saatgut.

Mit dem Ampferstecher in der Hand kann man jeden Gang über die Futterflächen nutzen, um beispielsweise die gut sichtbaren Rosetten von gewöhnlicher Kratzdistel – Blätter sind extrem stachelig und weißlich beflaumt – oder Jakobskreuzkraut zu entfernen.

Ziel: optimaler Start im Frühjahr
Die stickstoffliebenden wertvollen Futtergräser freuen sich über 15 m³ Gülle je Hektar möglichst spät ausgebracht – allerdings nur, solange der Boden trägt. Die Grenzen für die Ausbringung setzen der Frost und die Sperrfristen der DüV.
Weniger Nährstoffverluste entstehen mit Rottemist oder reifem Grüngutkompost (RAL-zertifiziert, für Bioland sowie für Grünland oder mehrjährigen Futterbau geeignet). 10-15 dt/ha versorgen die Pflanzen zwar langsam mit den wichtigen Hauptnährstoffen, bringen aber viele Mikronährstoffe mit und wirken zudem basisch. So kann man eine Kalkdüngung teils oder komplett ersetzen. Eine gute Versorgung mit Makro- und Mikronährstoffen wirkt sich sowohl positiv auf die Winterhärte als auch auf den Ertrag im Folgejahr aus. Es gelten länderspezifische Sperrfristen der DüV.

Im bioland-Fachmagazin geben Bioland-Berater monatlich Tipps zu Ackerbau und Tierhaltung. Spezielle und aktuelle Informationen bietet die Bioland-Fachberatung zusätzlich in den Infoblitzen an zu den Themen Ackerbau, Kartoffelbau und Rinderhaltung.
Bei Fragen von Bioland-Landwirtinnen und Bioland-Landwirten hilft die Fachberatung oder die Hotline.

 

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