In vier Schritten zu sauberen Flächen im Stall. Tipps vom Bioland-Berater für Hygiene und gesunde Tiere. (Foto: landpixel.de)

Erregern keine Chance!

Richtig reinigen und desinfizieren im Bioland-Stall. Hygiene ist ein wichtiger Baustein, damit ökologisch gehaltene Tiere gesund sind und sich wohl fühlen.

 

Reine und desinfizierte Flächen sind ein wichtiger Baustein für gesunde Tiere in Bio-Ställen. Reinigungsmaßnahmen zielen darauf ab, einen möglichst geringen Keimdruck zu erreichen. So können Bio-Tierhalter verhindern, dass Krankheiten ausbrechen. Wie intensiv die Reinigung sein muss, hängt davon ab, ob und in welcher Form Erreger im Tierbestand vorkommen.
Es gilt der Grundsatz: eine Desinfektion ist nur bei sorgfältig gereinigten Flächen erfolgreich. Auf stark verschmutzten Stallflächen können Erreger die Desinfektion überleben, weil Schmutzschichten sie schützen.
Eine professionelle Reinigung erfolgt in vier Schritten, schreibt Bioland-Berater Johannes Hagner in der Februar-Ausgabe des bioland-Fachmagazins.  
1.    Grobreinigung

  • Futtertröge vollständig entleeren
  • mit Besen und Schaufel grobe Verschmutzungen, Strohreste etc. entfernen
  • wenn möglich, Gülle aus den Kanälen ablassen.

2.    Einweichen

  • Lüftungen ausschalten
  • im Stall vorhandene Sprinkleranlagen oder den Hochdruckreiniger verwenden
  • Kot- und Schmutzkrusten mindestens 12 bis 24 Stunden aufweichen lassen. Bei starken Verschmutzungen helfen Reinigungsmittel wie Kali- und Natronseife.

3.    Reinigung

  • Mit leistungsfähigem Hochdruckreiniger mit Druck von 100 bar und Warmwasser (mind. 42 °C), idealerweise mit einer Rotordüse (= Dreckfräser) ausgestattet
  • die Reinigung von oben nach unten durchführen
  • schwer zu reinigende Stallelemente, wie Tröge, bei Bedarf ausbauen und im Freien waschen.

4.    Trocknung

  • Reste von Reinigungswasser in Tränken und Trögen entfernen
  • je nach Jahreszeit mit Lüftung oder Heizung trocknen.

Seit ein paar Jahren gibt es das Konzept der „probiotischen Desinfektion“. Dieses System beruht darauf, dass man durch die Ausbringung von ,,guten“ Keimen die unerwünschten Keime verdrängen kann. Eine Sprühflüssigkeit sorgt für die dauerhafte Ansiedlung von stabilisierten, probiotischen Bakterien im Stall und der Infrastruktur. Somit entwickelt sich ein stabiles, gesundes Milieu, in dem sich krankmachende Keime nicht entfalten können.
Solche Tipps der Bioland Beratung finden Sie in jeder Ausgabe des bioland-Fachmagazins.

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