Brotweizen muss einen Proteingehalt von mindestens 12 Prozent haben. (Foto: Anne Siegmeier)

Brotweizensorten für den Ökolandbau

Unter praxisnahen Bodenbedingungen haben das FiBL Schweiz und das Schweizer Forschungszentrum Agroscope Brotweizensorten geprüft

Sorten mit hohem Ertragspotenzial, die für den Ökolandbau empfohlen sind, liefern nicht zugleich einen hohen Proteingehalt. Zu diesem Ergebnis kam das Forschungsprojekt, das auch die Grundregel bestätigte: “Die Sortenwahl muss sich am Standort orientieren”.  Das Forschungsteam hat die Leistungen der für den ökologischen Landbau empfohlenen Sorten Aszita, Titlis, Wiwa, Molinera und Pizza auf vier Bio-Betrieben in der Schweiz untersucht. So war es ihnen möglich, die agronomischen Eigenschaften der unterschiedlichen Weizensorten unter ungünstigen Bedingungen zu beschreiben.
Ihr Fazit:

  • Die Leistung von Brotweizensorten ändert sich mit dem Potenzial des Anbaustandorts
  • Trotz eines geringeren Ertrags an Standorten mit geringem Potenzial, passt sich die Sorte Molinera an alle Bodentypen an und hat einen stabilen Proteingehalt
  • Aszita eignet sich für extensive Anbaubedingungen
  • eine zusätzliche Studie, die auch marginale und extensive Standorte umfasst, könnte Sorten mit Eigenschaften für den Biolandbau ermitteln


Die Studie zeigt die Bedeutung von Versuchsstandorten unter wenig fruchtbaren Bedingungen. In der Regel legen Forscher:innen nämlich Versuche auf Parzellen an, die gut mit Stickstoff versorgt sind und gewöhnlich hohe Erträge bringen. Diese Vorgehensweise führt zum Ausschluss von Sorten, die für den ökologischen Landbau interessant wären oder sich für extensive Standorte mit geringem Input eignen würden.

 

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