Wir treiben es bunt

Der Ökolandbau hat viele Vorteile für die Biodiversität, was durch zahlreiche Studien bestätigt ist. Bioland hat darüber hinaus detaillierte Richtlinien entwickelt, die den Schutz und die Förderung der biologischen Vielfalt auf Bioland-Betrieben sicherstellen. Biologische Vielfalt, auch Biodiversität genannt, beschreibt die „Fülle des Lebens“ in einem Gebiet. Dazu gehören die Vielfalt an Lebensräumen, die Artenvielfalt und die genetische Vielfalt. Je vielfältiger das Genpotenzial der Erde ist, desto weniger sind wir durch Epidemien oder Klimaveränderungen gefährdet. Der Erhalt von möglichst vielen Pflanzen- und Tierarten ist deshalb nicht nur eine Frage der Ethik, sondern eine überlebenswichtige Notwendigkeit.

1. In der Landschaft

Hecken und Feldgehölze haben auf Bioland- Höfen einen besonderen Stellenwert und bieten zahlreichen Tieren und Insekten einen Lebensraum. Artenreiche oder blühende Begrünungen von Flächen oder Fahrgassen neben dem eigentlichen Anbau sind nicht nur hübsch anzusehen. Hier finden viele Insekten und Wildtiere Nahrung und Schutz.
Säume, Feld- und Wegraine sind Lebensraum für Ackerwildkräuter und Rückzugsraum für Wildtiere. Für viele Nützlinge sind sie Wohnstätte und Überwinterungsraum. Durch Streuobstwiesen werden nicht nur alte oder seltene Obstsorten erhalten – sie sind gleichzeitig ein wertvoller Lebensraum für viele Pflanzen und Tiere.

2. Auf Feldern und Weiden

Auf Wiesen und Weiden finden viele Pflanzen und Tiere Nahrung und Lebensraum. Durch eine umsichtige Nutzung, eine standortangepasste Düngung und eine späte erste Mahd behält Grünland seinen ökologischen Mehrwert. Einfache Maßnahmen wie Steinhaufen bieten besonders trockenheitsliebenden Pflanzen und Tieren wie Eidechsen ein selten gewordenes Refugium.
Um bei der Arbeit auf dem Feld die Wildtiere nicht zu gefährden, verzichten manche Bioland-Betriebe auf mechanische Unkraut-Regulierung mit Striegel und Hacke. So werden beispielsweise Bodenbrüter wie die Feldlerche geschützt.
Durch den Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide können Ackerwildkräuter wie Schwarzkümmel oder Kamille auf und neben den Feldern gedeihen. Alte oder seltene Kultursorten wie Emmer, Einkorn oder Dinkel sind ein wichtiger Beitrag zur Agro-Biodiversität. Ihr Anbau ist deshalb ein Baustein für unsere Versorgungssicherheit und Grundlage für vielfältige Geschmackserlebnisse.

3. Auf dem Hof

Manche Bioland-Höfe halten seltene oder alte Nutztierrassen, wie beispielsweise das Angler Sattelschwein oder das Glanrind. Das erhält die genetische Vielfalt und sichert die Anpassungsfähigkeit an zukünftige Umweltveränderungen.
Hecken, Begrünungen oder Steinhaufen auf dem Hof bringen Lebensräume und Nahrung für Wildtiere und Insekten. Vögel, Fledermäuse, Schwalben, Schleiereulen oder Wildbienen sind ein wichtiger Teil unserer Ökosysteme. Sie leisten unter anderem einen wichtigen Beitrag zur Bekämpfung von Schädlingen oder zur Bestäubung von Pflanzen. Mit Nisthilfen werden diese Tiere unterstützt.

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