Schwarz-Rot muss Bio als Wirtschaftsfaktor stärken!
Zum Start der Koalitionsverhandlungen für eine neue Bundesregierung erklärt Bioland, welche Weichen die Politik für eine zukunftsfähige Land- und Lebensmittelwirtschaft stellen sollte und was Schwarz-Rot zu einem echten Game-Changer beim Umbau der Agrar- und Ernährungsbranche machen würde.

Ab heute beginnt in Berlin das große Verhandeln: 16 Personen sollen in 16 Arbeitsgruppen gemeinsame Positionen ausloten, Schwerpunkte herausarbeiten und so den „Common Ground“ für einen gemeinsamen Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bereiten. Bioland fordert mit Blick auf die künftige Agrarpolitik: Bio als Wirtschaftsfaktor stärken!
„Die Leute wollen mehr Bio: Das zeigen die aktuellen Zahlen zum Absatz und Umsatz mit Bio-Lebensmitteln. Die steigende Nachfrage kann zum Teil schon gar nicht mehr mit heimischer Ware bedient werden. Es tun sich Knappheiten auf, zum Beispiel bei Bio-Fleisch und -Milch. Die neue Bundesregierung muss also dringend etwas dafür tun, dass das Umstellungs-Interesse auf Bio wieder Fahrt aufnimmt. Am besten gelingt das mit einer Agrarpolitik, die nachhaltige Anbausysteme gezielt fördert und bürokratische Hürden für sie abbaut. Wenn das gelingt, wird die neue Bundesregierung Bio zu einem noch stärkeren Wirtschaftsfaktor ausbauen, der zudem wichtige Begleiteffekte mit sich bringt: mehr Tierwohl, mehr Arten-, Umwelt- und Klimaschutz. Und mehr Bio stärkt ländliche Räume mit ihren mittelständischen Strukturen“, kommentiert Bioland-Präsident Jan Plagge.
Dass die Bio-Branche bereits heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor ist, zeigen Auswertungen des BÖLW zu den Arbeitsplätzen in der Bio-Branche und zur Struktur der Bio-Hersteller.
Gerald Wehde, Geschäftsleiter Agrarpolitik und Kommunikation wird konkret: „Alle fragen sich aktuell, wo frisches Geld herkommen soll. Andererseits kann man sich doch auch mal fragen, wo Kosten vermieden werden können. Die neue Bundesregierung muss den riesigen Berg des Agrarsektors von 90 Milliarden Euro jährlichen Folgekosten mit wirksamen Maßnahmen abtragen. Das Rad muss sie dafür nicht neu erfinden, die Lösungen liegen auf dem Tisch: Umweltfolgekosten sollten gemäß Verursacherprinzip internalisiert werden, Abgaben dürfen dabei kein Tabu sein. Im ländlichen Raum geht es darum, die regionalen Bio-Wertschöpfungsketten zu stärken. Das spart nicht nur Treibhausgase ein und ist gut für Umwelt und den Artenschutz, sondern setzt auch dem voranschreitenden Strukturwandel etwas entgegen. Und was Özdemir beim Umbau der Tierhaltung angestoßen hat, muss von der neuen Regierung unbedingt weitergeführt und auf eine solide finanzielle Grundlage gestellt werden. Für Schwarz-Rot ergibt sich damit die Chance zur Profilierung als echter Game-Changer für den dringend nötigen Umbau der Agrar- und Ernährungsbranche.“
11 konkrete Forderungen von Bioland an eine neue Bundesregierung finden sich hier: www.bioland.de/agrarpolitik
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