Pressemitteilungen

Trilog-Einigung: Meilenstein für Bio-Betriebe

PresseGesamtverbandBioland e.V.11.11.2025

Künftig sollen Bio-Betriebe bei der Erfüllung der GLÖZ-Standards im Rahmen der GAP-Konditionalität wieder automatisch anerkannt werden.

Die Gemeinsame Agrarpolitik der EU (GAP) ist bislang ein bürokratisches Dickschiff, das Betrieben und Behörden gleichermaßen das Leben schwer macht. Doch das soll sich nun ändern: gestern einigten sich EU- Kommission, -Rat und -Parlament auf die Verabschiedung des im Frühjahr vorgestellten GAP-Vereinfachungspakets von Agrarkommissar Christopher Hansen. Bioland begrüßt, dass zertifizierte Bio-Betriebe zukünftig wieder automatisch als konform mit Teilen der Konditionalität (GLÖZ-Standards (1, 3, 4, 5, 6, 7) gelten sollen. Voraussetzung sollte dabei die Gesamtbetriebsumstellung sein.

Bioland-Politikleiterin Carolin Pagel kommentiert:

„Das GAP-Vereinfachungspaket ist ein Beispiel für gelungenen Bürokratieabbau. Dass die Kommission standhaft geblieben ist und den unrealistischen Wünschen einiger Trilog-Partner widerstanden hat, ist ein sehr positives Signal für die künftige Landwirtschaft in der EU. Für Bio-Betriebe bedeutet das Ergebnis: das merkwürdige ‚Über-einen-Kamm-scheren‘ im Rahmen der GAP-Konditionalität, die seit 2023 in Kraft ist, wurde endlich korrigiert. Aus Fehlern bei der GAP lernen, heißt ja nicht nur: weg von Flächenzahlungen, hin zur Honorierung von Umweltleistungen, sondern es bedeutet eben auch: Bürokratieabbau, besonders bei den nachhaltigen Betrieben, bei denen bislang leider noch besonders viel Schreibtischarbeit anfällt.

Wer, wie die Bio-Betriebe, in besonderem Maße Leistungen für Umwelt, Natur und Gesellschaft erbringt, soll dafür honoriert beziehungsweise entlastet werden. Im Ökolandbau sind Vorgaben zum Umweltschutz gesetzlich verankert – und deren Einhaltung wird mindestens einmal jährlich im Rahmen der Bio-Kontrolle überprüft. Dass dies nun bei den GLÖZ-Standards berücksichtigt wird, ist folgerichtig.

Konsequent wäre jedoch, wenn die Gesamtbetriebs-Zertifizierung zur Voraussetzung für diese Anerkennung gemacht würde, so wie es in Deutschland bei der Öko-Prämie seit jeher der Fall ist. Nur hier greift der systemische Ansatz von Umweltleistungen, die mehrjährig und im gesamten Betrieb erbracht werden. Das würde auch dem notwendigen Schutz von Dauergrünland Rechnung tragen. Das Vereinfachungspaket setzt hier die richtigen Akzente mit der vorgeschlagenen Stichtagsregelung. Die EU hat also geliefert, Deutschland muss nun umsetzen.“

Ihre Ansprechpersonen

Pressestelle

Pressesprecherin Gesamtverband
Susanne Rihm
Pressesprecher Gesamtverband
Leon Mohr

Bioland e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz