Öko-Landwirtschaft baut Humus umweltfreundlicher auf
Ganzheitliche Klimaschutz- und Umweltleistungen umfassen mehr als den Bodenkohlenstoff-Indikator, betonen Bioland und Naturland in einer gemeinsamen Pressemeldung.

Öko-Landbau baut Humus umweltfreundlicher auf
Der ökologische Landbau ist das Landwirtschaftssystem, das am umweltfreundlichsten Humus aufbaut. Wie aus einer Studie hervorgeht, die das Thünen-Institut Anfang der Woche veröffentlicht hat, wird zwar im Mittel auf ökologischen und konventionellen Flächen etwa gleich viel Humus aufgebaut. Bio-Betriebe schaffen das aber ganz ohne den Einsatz von besonders klimaschädlichen, erdöl-basierten Düngemitteln.
Bioland-Präsident Jan Plagge unterstreicht: „Der Ökolandbau als kreislauforientiertes Low-Input-System schont Umwelt und Klima. Der biologischen Bewirtschaftung liegt zu Grunde, über vielfältige Maßnahmen den Humusgehalt zu erhöhen, die Bodenstruktur zu verbessern und damit die Bodenfruchtbarkeit auf natürliche und zukunftsfähige Weise zu fördern. Höhere Kohlenstoffgehalte im konventionellen Landbau werden vor allem erreicht durch den Einsatz mineralischer Stickstoffdünger, deren Produktion enorm viel fossile Energie benötigt und entsprechend hohe Treibhausgasemissionen verursacht. Auch wenn der Humus-Aufbau auf konventionellen und ökologischen Flächen also vergleichbar ist, bleibt der Ökolandbau das deutlich klima- und umweltfreundlichere Anbausystem. Gleichwohl muss die Landwirtschaft – konventionell wie ökologisch – sich darum kümmern, dass generell wieder mehr Humus aufgebaut und erhalten wird.“
Naturland-Präsident Eberhard Räder ergänzt: „Der Ökolandbau verfolgt einen Systemansatz, der Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Wasserschutz, Tierwohl und regionale Kreisläufe integriert. Diese systemischen Vorteile des Öko-Landbaus hinsichtlich seiner Umweltleistungen wurden 2019 in einer ebenfalls im Thünen-Institut erstellten Meta-Studie klar belegt – und sie haben weiter Bestand. Die Kombination eines konsequenten Verzichts auf synthetischen Stickstoffdünger und chemisch-synthetischen Pflanzenschutz mit einer vielfältigen Fruchtfolge und gezielten Management-Maßnahmen ergibt ein Premium-Multifunktionstool für Umwelt, Klima und Mensch. Diese ganzheitlichen Öko-Systemleistungen müssen auch weiterhin in der Agrarförderung honoriert werden. Wer das in Frage stellt, handelt nicht im Sinne einer nachhaltigen, zukunftsfähigen Landwirtschaft.“
Foto: Bioland / Sonja Herpich
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