Erste niedersächsische PV-Anlage mit vertikalen Modulen eingeweiht
Der Winterweizen von Bioland-Mitglied LohmannsHof ist auch in diesem Jahr pünktlich im Boden. Auf einem Schlag ziehen sich jedoch alle 13m senkrechte PV-Modulreihen über den Acker. Es ist Niedersachsens erste PV-Anlage mit vertikalen Modulen.

Projektkoordinator Corbinian Schöfinius vor den vertikalen Photovoltaik-Modulen bei der offiziellen Projektvorstellung am 22. Oktober 2025 in auf dem Acker von Bioland-Betrieb LohmannsHof in Dörverden.
„Wir versuchen hier Energie- und Nahrungsmittelernte zu kombinieren“, erklärt Projektkoordinator Corbinian Schöfinius bei der offiziellen Projektvorstellung am 22. Oktober. Die Idee der doppelten Flächennutzung ist nicht neu, entsprechende Anlagen werden aber erst jetzt sehr vereinzelt auf Ackerflächen gebaut.
Die Skepsis gegenüber der zaunähnlichen PV-Anlagen ist groß. Mais, Sonnenblumen und Silphie wachsen zu hoch, bei Getreide werden Randerscheinungen oder Beeinträchtigungen durch zu geringe Sonneneinstrahlung befürchtet. Amalie Lohmann hingegen erhofft sich durch die Verschattung angesichts der trockenen Frühjahre und Sommerdürren Vorteile für ihren Weizen, Sellerie und Grünkohl. „Wir sind fest davon überzeugt, dass sich Ackerbau und Energieerzeugung auf diese Weise ideal kombinieren lässt“, sagt auch Dr. Stefan Dreesmann von der Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser eG, die als Bauherr und Betreiber der Anlage fungiert. Ob sich diese Annahme mit Zahlen belegen lässt, soll die wissenschaftliche Projektbegleitung durch die Universität Kassel sowie dem Institut für Solarforschung Hameln zeigen. Bis 2029 werden alle Erfahrungen, Beobachtungen und Erträge – von Acker und PV-Anlage – dokumentiert und ausgewertet. Eine Referenzfläche auf dem gleichen Schlag wird analog ohne PV-Module bewirtschaftet.

Das Projekt wird in enger Kooperation zwischen dem Bioland-Betrieb LohmannsHof, der Klimaschutz- und Energieagentur Landkreis Verden (kleVer) und der Regional- und Energiegenossenschaft Aller-Leine-Weser eG umgesetzt. Die installierte PV-Leistung beträgt ca. 170 kWp. Die Anlage erstreckt sich über eine Fläche von ca. 1 ha und verfügt über 400 Module, die vertikal in einer Ost-West-Ausrichtung mit 13m Abstand aufgestellt wurden. Das Projektvolumen umfasst inkl. Anlagenbau und Begleitforschung € 510.000 und wird finanziert durch das Niedersächsische Ministerium für Umwelt, Energie und Klimaschutz sowie LEADER-Mitteln aus dem Aller-Leine-Tal.

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