Breites Verbände-Bündnis startet „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“
Bioland launcht zum Start ein neues Erklärvideo: "EU-Gentechnikrecht: Welche Folgen hätte die Deregulierung?"

Wo Gentechnik drin ist, steht auch Gentechnik drauf. So ist das bisher in der EU. Bürger*innen, Züchter*innen und Landwirt*innen können sich darauf verlassen – es herrscht Transparenz für alle. Künftig könnte diese Transparenz der Vergangenheit angehören, denn auf EU-Ebene wird aktuell über eine Deregulierung des bisher strengen Gentechnik-Rechts verhandelt. Demnach sollen bestimmte Arten von Gentechnik, wie die Genschere CRISPR/Cas, künftig nicht nur von der Kennzeichnungspflicht, sondern auch von Risikoprüfungen ausgenommen werden. Aber dagegen gibt es Widerstand:
Zahlreiche Verbände aus der Land- und Lebensmittelwirtschaft sowie dem Umweltschutz, darunter neben Bioland auch AbL, BUND, Demeter und Naturland, laden zu den „Aktionswochen für gentechnikfreies Essen“, die vom 13. September bis zum 13. Oktober bundesweit stattfinden. Unter dem Motto „Keine Gentechnik auf unseren Tellern und Äckern“ sollen die Aktionswochen die Aufmerksamkeit dafür wachhalten, dass die EU-Kommission eine Deregulierung der Gentechnik plant. Bei Hoffesten, Diskussionsveranstaltungen und Filmabenden sollen Bürger*innen und Politiker*innen erfahren, wie die Brüsseler Pläne die gentechnikfreie Lebensmittelerzeugung und die Nahrungsmittelsicherheit bedrohen.
„Viele Bürgerinnen und Bürger in der EU haben noch gar nicht wahrgenommen, über was da gerade in Brüssel verhandelt wird: Es geht um nichts Geringeres als die Freiheit jedes einzelnen, sich bewusst für oder eben gegen Gentechnik zu entscheiden“, betont Bioland-Präsident Jan Plagge. „Und auch für Erzeuger- und Verarbeitungs-Betriebe sowie den Handel hat das Thema hohe Relevanz. Wenn ich meinen Kundinnen und Kunden gentechnikfreie Lebensmittel anbieten will, muss ich wissen, an welcher Stelle Gentechnik eingesetzt wurde. Nur mit einer klaren Kennzeichnung kann eine Koexistenz von verschiedenen Anbauformen mit und ohne Gentechnik gelingen.“
Zudem weist Plagge auf eine Lücke im EU-Patentrecht hin, die Agrochemie-Konzerne für sich bereits zu nutzen wissen: „Durch den Einsatz von neuen Gentechniken wie CRISPR/Cas können auch Pflanzen aus der Natur und deren natürliche Eigenschaften, wie etwa Resistenzen, als geistiges Eigentum beansprucht und zum Patent angemeldet werden. Diese Kommerzialisierung von Prozessen, die die Natur hervorgebracht hat, ist völlig absurd und sie bedroht kleine wie mittlere Zuchtbetriebe, da sie den freien Zugriff auf diese Pflanzen und deren Eigenschaften verlieren.“
Bioland-Video klärt über Folgen der Deregulierung des EU-Gentechnikrechts auf
Wo liegen die Risiken Neuer Gentechnik-Verfahren wie CRISPR/Cas? Was würde eine Deregulierung des EU-Gentechnikrechts bedeuten? Und wie nutzen Konzerne die Lücke im Patentrecht? Einfach und kurz zusammengefasst im neuen Erklärvideo von Bioland: https://youtu.be/Ccee1HoA0zA
Pressestelle
Bioland e.V.
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Kaiserstr. 18, 55116 Mainz

