BioMobil in Bielefeld – Dialog, Begegnung und Genuss
Mit einer feierlichen Eröffnung und einer engagierten Podiumsdiskussion ist das Bio-Mobil gestern auf dem Altstädter Kirchplatz in Bielefeld gestartet.

Bis zum 27. September lädt die mobile Erlebniswelt im Rahmen des EU-geförderten Projekts „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“ dazu ein, ökologische Landwirtschaft, nachhaltiges Leben und gesellschaftliche Teilhabe aktiv zu erleben.
In Kooperation mit dem Umweltamt der Stadt Bielefeld bringt das Bio-Mobil ökologische Themen mitten in die Innenstadt – zum Mitmachen, Diskutieren und Erleben.
Eröffnung mit prominenten Stimmen aus Stadt, Kirche und Landwirtschaft
Zum Auftakt diskutierten unter dem Motto „Boden, Bibel, Bielefeld – gemeinsame Verantwortung für unsere Lebensgrundlagen“:
• Martin Adamski, Dezernent für Umwelt, Mobilität, Klimaschutz und Gesundheit der Stadt Bielefeld
• Jürgen Pohlmann, Verband der evangelischen Kirchenkreise Bielefeld, Gütersloh, Halle, Paderborn
• Stephanie Strotdrees, Bioland-Bäuerin aus Harsewinkel
Moderiert wurde die Runde von Andreas Liebold (Radio Bielefeld).
Im Zentrum stand die Frage, wie Stadt, Kirche und Landwirtschaft gemeinsam Verantwortung für unsere Lebensgrundlagen übernehmen können – von der ökologischen Verpflegung in Kitas über die nachhaltige Nutzung kirchlicher Flächen bis hin zur tierwohlorientierten Landwirtschaft.
Martin Adamski betonte die Vorreiterrolle Bielefelds mit einem Bio-Anteil von 15 Prozent und verwies auf das große Netzwerk regionaler Biohöfe. Gleichzeitig sieht er noch viel Potenzial bei der Umstellung kommunaler Einrichtungen auf ökologische Verpflegung.
Jürgen Pohlmann sprach über die Verantwortung der Kirche als Flächeneigentümerin und die zunehmende Berücksichtigung ökologischer Kriterien bei der Verpachtung.
Stephanie Strotdrees hob hervor, dass Bio mehr ist als ein Label – es bedeutet, in Kreisläufen zu denken und die gesamte Lieferkette regional und nachhaltig zu gestalten. „Bio heißt, mit der Natur zu wirtschaften. Wenn wir Regionalität ganzheitlich denken – vom Futter bis zum fertigen Produkt – dann ist es Bio“, so Strotdrees. Sie betonte, wie wichtig es sei, dass Schulklassen und Kitas nicht nur Höfe besuchen, sondern auch mit ökologischer Verpflegung versorgt werden. „Gerade im Außer-Haus-Bereich ist noch viel Luft nach oben. Kommunen und Einrichtungen müssen hier Verantwortung übernehmen.“ Die Preisdiskussion greife zu kurz, denn konventionelle Produkte spiegelten oft nicht die wahren Kosten wider. Ihre klare Forderung: „Städtische und kirchliche Flächen müssen ökologisch oder mindestens pestizidfrei bewirtschaftet werden.“ Abschließend wünschte sie sich insgesamt mehr Engagement für Bio: „Wir brauchen mehr Mut, mehr Wille und mehr Zusammenarbeit, um ökologische Landwirtschaft wirklich in der Breite zu verankern.“
Begleitprogramm mit Musik, Bio-Genuss und Wissensangeboten
Rund um die Eröffnung sorgten Touch of Sound mit akustischer Live-Musik für Stimmung. Regionale Bio-Betriebe präsentierten ihre Produkte an Info- und Verkostungsständen, während das Umweltamt und die Stadtbibliothek spannende Wissensangebote rund um Nachhaltigkeit bereithielten.
Weitere Highlights im Programm
23. September, 14–17 Uhr: Inklusion trifft Bio – Schnippelparty für alle mit und ohne Beeinträchtigung
27. September, 13:30–15:00 Uhr: Bio-BBQ mit Influencer BBQ.Bro André – Live-Kochsessions mit Produkten vom Bioland-Hof Bobbert
Das Bio-Mobil bietet darüber hinaus täglich interaktive Stationen, Bio-Kostproben und kreative Mitmachaktionen für alle Altersgruppen.
Grenzenlos Regional – Bio in Europa
Das Projekt wird vom Bioland e.V. in Deutschland und der Genossenschaft Bioland Südtirol landw. Ges. in Italien getragen. Ziel ist es, die Vorteile eines ökologischen Lebensstils für Mensch, Tier, Umwelt und Klima sichtbar und erlebbar zu machen.
Von der Europäischen Union finanziert. Die geäußerten Ansichten und Meinungen entsprechen ausschließlich denen der Autorinnen und Autoren.

