30 Jahre Saatgut-Kompetenz für den Biolandbau
Die Bioland Handelsgesellschaft verfolgt als Händler für Verbandssaatgut nicht nur das Ziel eines vielfältigen Sortiments, sondern fördert auch die ökologische Pflanzenzüchtung. Am 1. Juli 2025 feierte sie ihr Jubiläum auf dem Feldtag Öko-Landessortenversuche.

Bioland Ackerbauberater Jonathan Kern (links) überreicht BHG-Geschäftsführer Bernd Habeck (rechts) die Ehrenurkunde zum 30-jährigen Bestehen. Foto: Jan Schmidt
Seit drei Jahrzehnten ist die Bioland-Handelsgesellschaft (BHG) der führende Anbieter für Bioland- und Demeter-Saatgut in Süddeutschland. Gegründet im Juli 1995 mit dem Ziel, Bioland-Betriebe mit verbandseigenem Saatgut zu versorgen, hat sie sich zu einem zentralen Akteur für biologisches Saatgut entwickelt – von Bio-Betrieben für Bio-Betriebe.
Die BHG bietet ihren Kundinnen und Kunden ein vielseitiges Sortiment an Getreide, Leguminosen, Pflanzkartoffeln und Zwischenfrüchten. Viele Sorten sind dabei nicht nur biologisch vermehrt, sondern auch ökologisch gezüchtet. „Unser Anspruch ist es, Saatgut anzubieten, das den spezifischen Anforderungen des Biolandbaus gerecht wird. Ökologische Züchtungen sind dafür meist besser geeignet als konventionelle“, betont Bernd Habeck, Geschäftsführer der BHG.
Von der Züchtung bis zum Feld engagiert
Ein Beispiel ist die Qualitätsweizensorte Wiwa der Getreidezüchtung Peter Kunz, für welche die BHG die deutschlandweite Vermehrung organisiert. Die dezentrale Vermehrung ermöglicht dabei eine angepasste und lokale Saatgutproduktion – mit positiven Effekten für den Klimaschutz und die regionale Wertschöpfung.
Neben Saatgut vertreibt die BHG auch Bio-Kraftfutter der Kaisermühle aus Arnstein. Zudem verfolgt sie ideelle Ziele und setzt sich z. B. aktiv für die Förderung der ökologischen Pflanzenzüchtung ein. Dazu gehört auch der Wissenstransfer zwischen Züchtern, Handel, Beratern und landwirtschaftlichen Betrieben bei Feldtagen und Fortbildungen. Anfang Juni wurden etwa beim Alb-Eiweißpflanzentag Erfahrungen zu geeigneten Soja- und Kichererbsensorten für den Alb-Anbau ausgetauscht.
Neue Herausforderungen durch Klimakrise und Markt
Die Wahl der Sorten wird angesichts der Klimakrise und ihren Folgen wie Trockenperioden und Extremwetterereignisse immer komplexer. In der Züchtung und Vermehrung benötigt es Anpassungen an die veränderten klimatischen Bedingungen. Bernd Habeck sieht darin jedoch auch eine Chance, bisher ungünstige Standorte für den Anbau zu nutzen. In enger Absprache mit ihren Gesellschaftern arbeitet die BHG daher daran, neue Sorten zu identifizieren, die sowohl auf dem Acker als auch wirtschaftlich überzeugen. Ziel ist es, eine bedarfsgerechte Vielfalt an Bioland-Saatgut bereitzustellen. Auf diese Weise sollen Bio-Betriebe auch in Zukunft auf die Herkunft und Qualität ihres Saatguts vertrauen können.
Anlässlich des 30. Geburtstags wurde der BHG am 1. Juli auf dem Feldtag Öko-Landessortenversuche in Crailsheim-Beuerlbach eine Jubiläumsurkunde überreicht. Ackerbauberater Jonathan Kern würdigte die Leistungen des Unternehmens: „Die BHG versorgt unsere Bio-Betriebe seit Jahrzehnten zuverlässig mit Bio-Saatgut. Sie hat einen wichtigen Beitrag geleistet, biologisch-dynamische Züchtungen in den Markt zu bringen und den Biolandbau damit entscheidend mitgestaltet.“