Wie funktionieren Richtlinienänderungen

Bioland lebt von der aktiven Beteiligung der Landwirte. Unsere Richtlinien entwickeln sich durch eure Beteiligung stetig weiter, Schleswig-Holstein hat dazu in 2025 mit einem Arbeitsauftrag zur In-Ovo-Selektion beigetragen und 2024 auch Rindern die Umstellung auf Bioland ermöglicht (Streichung der biogeboren-Voraussetzung).

Habt ihr auch Ideen oder Vorschläge für Richtlinienänderungen?

Wir unterstützen euch gerne dabei. Doch wie funktioniert sowas? Von der Idee ausgehend benötigt ihr Unterstützer, dies kann ein Gruppensprecher, der Landesvorstand oder auch mehrere andere Biolandbetriebe sein. Zusammen könnt ihr dann einen Änderungsvorschlag an Bioland senden, oder auf uns zukommen und wir unterstützen euch. Es ist hier oft nützlich, wenn Vorschläge möglichst genau ausgearbeitet werden, also welche Richtlinie sollen in welchen Wortlaut geändert werden.

Dieser Antrag von euch wird dann noch der Richtlinienarbeit aufbereitet und in den zuständigen Bundesfachausschüssen (die mit Landwirten besetzt) fachlich eingeordnet. Dabei werden die Folgen eingeschätzt, die Realisierbarkeit geprüft und am Ende auch eine Empfehlung ausgesprochen. Als letzter Schritt der Vorbereitung wird der Antrag, mit der Bewertung der Bundesfachauschüsse noch im Hauptamt besprochen und auch dieser gibt eine Empfehlung ab. Dann ist es soweit und der Antrag wird auf der BDV vorgelegt: Der Antragsteller oder auch eine Mitarbeiter können den Antrag vorstellen und noch einmal begründen, bevor es eine offene Diskussion und Fragerunde geht, mit einer Abstimmung im Anschluss. Wird der Antrag angenommen, so wird die Richtlinienänderung in der nächsten Biolandzeitschrift veröffentlich und wird wirksam.

Ein solcher Antrag kann auch ein Impuls sein und auch wenn er nicht angenommen wird, in einen Beschluss zu einem Arbeitsauftrag umgewandelt werden.

Text: Christian Odinga