Treffen der Fachgruppe Schwein Nord-West – Jahresabschluss und Ausblick 2026

Aus der RegionNordrhein-WestfalenNordrhein-Westfalen10.12.25

35 Mitglieder der Fachgruppe Schwein Nord-West trafen sich zum Jahresabschluss 2025 in Lehrte: Praxis, Fachwissen und Zukunftsimpulse für die ökologische Schweinehaltung – ein gelungener Abschluss mit optimistischem Blick auf 2026.

Bild: Isabel Heinemann Baptista

Zum Jahresabschluss 2025 trafen sich am 9. Dezember 35 Personen der Fachgruppe Schwein Nord-West auf dem Betrieb der Familie Dannenbring in Lehrte. Nach der Begrüßung durch Jan Hemmeke (Vorsitzender FG Schwein Nord-West) und Jens Dannenbring nutzte die Gruppe die Gelegenheit, aktuelle Herausforderungen der Schweinehaltung zu diskutieren, Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen und neue Impulse für die Zukunft mitzunehmen – ein gelungener Abschluss des Jahres, der zugleich den Blick nach vorne öffnete.

Tim und Jens Dannenbring führten die Teilnehmenden durch die neu gebauten bzw. umgebauten Ställe. Der Betrieb hält derzeit knapp 160 Sauen, mit dem Ziel, auf 190 Tiere aufzustocken. Für die Ferkelaufzucht wurde ein Maststall umgebaut, zusätzlich gibt es einige Buchten für die Restmast. Investitionen in Silokapazitäten sowie Mahl- und Mischtechnik unterstreichen die zukunftsorientierte Ausrichtung des Betriebs.

Nach dem gemeinsamen Mittagessen im „Klönhaus“ folgte ein praxisnaher Vortrag zur intradermalen Impfung. Herbert Röckert und Dr. Krista Tenbrink (HIPRA) stellten die Vorteile der nadellosen Jet-Injektoren gegenüber der klassischen intramuskulären Impfung vor: weniger Stress und Schmerzen für die Tiere, geringeres Risiko von Muskelschäden und eine verbesserte Immunantwort durch die wolkenförmige Verteilung des Impfstoffs in der Haut. Eine Herausforderung bleibt die fehlende Möglichkeit, betriebsspezifische Impfstoffe zu verabreichen. Zugelassen sind derzeit Impfstoffe gegen PRRS, Mycoplasmen, PCV 2, Lawsonien und das Aujeszky-Virus.

Im Anschluss präsentierte Isabel Heinemann Baptista, neue Mitarbeiterin im Schweinebereich bei Bioland, das Projekt ProFerkel. Ziel ist die Erfassung des Status quo der Saugferkelverluste in der ökologischen Ferkelerzeugung und die Entwicklung praxisnaher Maßnahmen zur Reduktion dieser Verluste. Erste Ergebnisse aus 62 Betrieben zeigen eine große Spannweite der Verluste (5,9–36 %, Ø 16,4 %) sowie vielfältige Einflussfaktoren wie Management, Hygiene und Genetik. Als gesicherter Ansatz zur Verbesserung kristallisierte sich der Wurfausgleich heraus. In der nächsten Projektphase sollen vertiefte Untersuchungen, etwa zu Fütterung und Hygiene, auf ausgewählten Betrieben erfolgen.

Ein weiterer Schwerpunkt war die Marktsituation für Bioschweine, vorgestellt von Jan Hemmeke. Die Zahlen zeigen ein starkes Wachstum in den letzten Jahren, dennoch bleibt der Markt sensibel: regionale Überversorgungen und zunehmende Importe aus EU-Ländern stellen Herausforderungen dar. Hemmeke appellierte an die Betriebe, auf verlässliche Partnerschaften zu setzen und die Kommunikation zwischen Ferkelerzeugung und Mast zu verbessern, um Planungssicherheit zu gewährleisten.

Zum Abschluss diskutierte die Gruppe aktuelle Themen wie das Bundesprogramm Umbau Tierhaltung, das Stimmungsbild der Verbandsmitglieder sowie Lösungen zur Auslaufüberdachung. Reversible Systeme und einheitliche Vorgaben wurden als mögliche Ansätze genannt.

Das Treffen bot eine gelungene Mischung aus Praxis, Fachwissen und strategischem Austausch – ein wichtiger Impuls für die Weiterentwicklung der ökologischen Schweinehaltung.

Ausblick 2026

Mit diesem positiven Abschluss richtet die Fachgruppe den Blick nach vorn: 2026 wollen wir die erfolgreiche Arbeit fortsetzen, neue Formate erproben und den Austausch zwischen Betrieben, Beratung und Handel weiter intensivieren. Besonders erfreulich ist das wachsende Interesse an Betriebsumstellungen. Trotz einer sensiblen Marktlage gibt es eine vorsichtig optimistische Einschätzung der Marktentwicklung, die Anlass zu Zuversicht gibt.

Isabel Heinemann Baptista und Martin Kötter-Jürß

Bild: Isabel Heinemann Baptista

Bild: Isabel Heinemann Baptista