Rebhuhn – Vogel des Jahres 2026
Das Rebhuhn steht für Vielfalt in unserer Agrarlandschaft. Mit Blühflächen, Brachen und strukturreichen Flächen können Betriebe die Art fördern. Die Bioland-Naturschutzberatung NRW unterstützt nicht nur beim Rebhuhn, sondern auch bei vielen weiteren Themen rund um Biodiversität und Naturschutz.

© Marek Szczepanek, 4.0 International
Symbol für Vielfalt in unseren Agrarlandschaften
Das Rebhuhn wurde zum Vogel des Jahres 2026 gewählt und steht sinnbildlich für eine vielfältige, strukturreiche Agrarlandschaft. Als bodenlebender, dämmerungsaktiver Kulturfolger ist es an das Offenland angepasst. Die Tiere sind etwa 30 cm lang (etwa halb so groß wie ein Fasan), sehr gut getarnt und am besten früh morgens oder spät abends über ihren markanten Ruf wahrzunehmen. Rebhühner bleiben häufig bis in den Winter hinein im Familienverband („Kette“) zusammen.
Lebensweise und Ansprüche
Nahrung: In den ersten Lebenswochen ernähren sich die Küken vor allem von Insekten und Spinnen. Adulte Rebhühner fressen vor allem Kräuter, Sämereien und Getreidekörner.
Brut: Das am Boden brütende Rebhuhn legt zwischen Mitte April und Juli seine Eier ab. Die Brut dauert etwa 3 Wochen, nach 6 Wochen sind die Jungtiere ausgewachsen. Entscheidend sind Deckung in Bodennähe, aber gleichzeitig freie Sicht, um Raubtiere rechtzeitig zu erkennen.
Bestandssituation in NRW
Der Rebhuhnbestand ist seit den 1970er-Jahren um rund 90 Prozent zurückgegangen. In NRW brüten heute noch 3.600–7.000 Paare, vor allem in den Börden der Niederrheinischen Bucht und in der Hellwegbörde. Damit tragen NRW und Niedersachsen gemeinsam etwa ein Drittel des Deutschlandweiten Bestands. Die Art ist in NRW als stark gefährdet eingestuft.
Warum der Rückgang?
Die Hauptursache ist die Intensivierung der Landwirtschaft, die zu einem Rückgang der Beikräuter und Insekten (u. a. durch Pestizide) sowie zum Verlust Saumstrukturen geführt hat. Zudem hat der Wegfall der Tollwut in Deutschland dazu geführt, dass Fuchspopulationen deutlich zugenommen haben. Mit den höheren Beständen ist auch der Prädationsdruck auf Bodenbrüter wie das Rebhuhn gestiegen.
Was können Betriebe tun?
Bio-Flächen bieten grundsätzlich gute Voraussetzungen, Rebhühner zu fördern. Besonders wichtig sind:
Niederwüchsige Hecken, keine hohen Baumhecken
Hohe Baumhecken verhindern eine gute Sicht und Orientierung, schneiden Wanderwege ab und dienen Raubvögeln als Ansitzwarten.
Blühflächen und Brachen, Mahd erst ab Mitte August
sichern Nahrung und Brutruhe.
Blühflächen von 1 ha bieten einen kompletten Brutlebensraum (deutlich besser als mehrere Streifen)
Säume, Graswege und Altgrasstreifen als Deckung und Rückzugsraum
Stoppelfelder und Zwischenfrüchte für Deckung im Winter
Breite Strukturen, keine schmalen, linearen Streifen
reduzieren Prädationsdruck
Fördermöglichkeiten in NRW
Viele wirkungsvolle Maßnahmen können gefördert werden:
Öko-Regelungen:
1a und 1b: Brachen
1d: Altgrasstreifen
Agrarumweltmaßnahmen:
Mehrjährige Buntbrachen
Getreideanbau in weiter Reihe mit optionaler Stoppelbrache
Vertragsnaturschutz:
Angesäte Blüh- und Schutzstreifen/-flächen (5042)
Extensiv-Getreide mit weiter Reihe (5026 & 5027)
Ernteverzicht (5025)
Stoppelbrache über Winter (5024)
Naturschutz und Biodiversität – Eure Ansprechperson im Landesverband
Die Naturschutzberatung im Bioland LV NRW übernimmt Maike Prehm. Anfragen zu den Themen Naturschutz und Biodiversität können jederzeit gerne an sie gerichtet werden.
Maike Prehm
T. +49 2385 935427
maike.prehm@bioland.de

© Kostikidis Georgios; CC BY-SA 4.0