EU-Projekt finanziert Hofpädagogik
Wie entsteht unser Essen? Und warum ist Bio wichtig für die Zukunft? Immer mehr Bioland-Höfe öffnen ihre Türen für Kinder und Jugendliche – und machen Landwirtschaft erlebbar. Ein EU-Projekt unterstützt dabei, neue Lernhöfe aufzubauen.
Auf dem Gemüseacker bereiten Schülerinnen und Schüler den Boden für Sojapflanzen vor (Foto: Laura Döbert).
Gemeinsam mit der Bundesarbeitsgemeinschaft Lernort Bauernhof (BAGLoB) engagiert sich Bioland für ein besonderes Bildungsangebot für Bio-Betriebe. Durch hofpädagogische Konzepte wird Kindern und Lehrkräften die Ökolandwirtschaft direkt vor Ort auf dem Betrieb näher gebracht. Unter dem Motto „Ökolandbau erleben und begreifen” erfahren Schulkinder, wie Lebensmittel entstehen und welchen Beitrag Bio-Höfe für eine nachhaltige Zukunft leisten.
Das EU-Projekt „Grenzenlos Regional – Bio in Europa“ (GReBioEU) fördert seit drei Jahren die Ausbildung neuer Lernhöfe und den Austausch zwischen Betrieben. Die BAGLoB begleitet die Betriebe mit erfahrenen Beraterinnen, entwickelt individuelle Lernkonzepte und vernetzt Höfe mit Schulen. Für viele Bioland-Betriebe ist der Lernbauernhof nicht nur Bildungsarbeit, sondern auch ein wichtiges wirtschaftliches Standbein.
Ein Beispiel ist der Bioland-Hof Schulte-Tigges: Hier führen zwei Pädagoginnen jährlich über 15.000 Kinder durch Stall und Acker. Die Schulkinder lernen, wie Solidarische Landwirtschaft funktioniert, warum Biodiversität wichtig ist und wie gesunder Boden entsteht. Mit praktischen Aufgaben wie dem Sammeln von Kartoffelkäfern oder dem Anlegen eines „Tagesackers“ wird Wissen erlebbar. Für viele Kinder ist es der erste Hofbesuch – und ein Augenöffner für die Herkunft unserer Lebensmittel.
Die größte Herausforderung bleibt die Finanzierung, hier hilft die Förderung durch das EU-Projekt. So wird der Bauernhof zum Klassenzimmer – und Bio für die nächste Generation erlebbar.
Einen ausführlichen Bericht dazu gibt es in der aktuellen Dezember-Ausgabe des bioland-Fachmagazins (ab Seite 50).