4. Blockländer Kamingespräch

Aus der RegionNiedersachsen / BremenNiedersachsen|Bremen10.12.25

Unter dem Motto "Jeder Hof zählt!" wurde am Kamin von Gartelmanns Dielencafé intensiv diskutiert.

Zoé Schierholz und Kerstin Hintz (beide von Bioland) im Gespräch mit Katharina Fegebank.

Nach einer Analyse der Genossenschaftsbank DZ wird die Anzahl der landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland von 256.000 im Jahr 2022 auf nur noch rund 100.000 Höfe im Jahr 2040 zurückgehen und die Durchschnittsgröße eines Betriebs von 64,8 Hektar auf 160 Hektar zulegen - über diesen Befund wurde am 26. November im Rahmen des 4. Blockländer Kamingespräch in Gartelmanns Dielencafe engagiert diskutiert.

Georg Janßen, langjähriger Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL) kritisierte die anscheinende Unausweichlichkeit dieser Entwicklung, denn um in Zukunft eine resiliente Versorgung der Bevölkerung mit nachhaltig erzeugten Lebensmitteln zu gewährleisten, zählt jeder Hof.

Nadia Bremer, Bio-Bäuerin aus Bremen mit einem Hof bei Visselhövede stellte die zu große bürokratische Belastung heraus sowie die Notwendigkeit einfacherer Förderregularien. Kleine Betriebe sind abhängig von zusätzlichem Einkommen, denn: „Wir verkaufen unsere Lebensmittel unter Wert!“.

Carsten Schnakenberg, Vizepräsident Bremischer Landwirtschaftsverband betonte zudem, dass es keine Planungssicherheit mehr für die Arbeit auf den Höfen gibt. Zudem braucht es differenzierter aufgestellte Förderprogramme.

Kontrovers diskutiert wurde das Thema Milchpreis, Einigkeit bestand jedoch darin, dass von politischer Seite aus der Aufkauf von Ackerflächen durch sogenannte „Share Deals“ und landwirtschaftsfremde Investoren untersagt werden muss.

Mit eindringlichen Worten wies Georg Janßen zum Schluss darauf hin, dass Bauern-, Bio- und Umweltschutzverbände dringend gefordert sind, an einem gesellschaftlichen Konsens zur Lösung der großen Probleme zu arbeiten. Nur so kann auch die bäuerliche Landwirtschaft vor einem weiteren Schrumpfen bewahrt bleiben.

Vielen Dank an unsere drei Referent*innen, Gunnar Oertel für die Moderation und an unsere rund 40 Gäste! Grundlage für diesen Rückblick ist eine Zusammenfassung von Peter Bargfrede.

Dieses Projekt wird gefördert im Rahmen der Richtlinie zur Umsetzung des Aktionsplans 2025 der Senatorin für Umwelt, Klima und Wissenschaft,