Weidepflicht hinterfragt
EU-Agrarkommissar Hansen will das Bio-Recht anpassen, um die Öko-Tierhaltung zu sichern und zu stärken

Bio-Betriebe sollen mit Weide-Übergangsregelungen im System gehalten werden. (Foto: Sonja Herpich)
Das Engagement von Bioland und anderen Akteuren zur EU-Weideregelung trägt Früchte. Ende Juli verkündete EU-Agrarkommissar Christophe Hansen, er wolle das Bio-Basisrecht anpassen, um die Öko-Tierhaltung zu sichern und zu stärken. Neben einer praxisnäheren Regelung zur Weidepflicht für Bio-Wiederkäuer will er auch inkonsistente Vorgaben in der Geflügel- und in der Schweinehaltung korrigieren.
Bioland hat sich mit den Bio-Verbänden Naturland und Demeter, dem Deutschen und dem Bayerischen Bauernverband auf zentrale Eckpunkte und Lösungsvorschläge für die Politik geeinigt. Ihre gemeinsame Position haben sie in München, Berlin und Brüssel wiederholt vorgetragen. Auch Bio Austria unterstützte sie öffentlich.
Den Ankündigungen des EU-Agrarkommissars werden nun etliche Schritte folgen müssen. Die EU-Ökoverordnung auf EU-Ebene anzupassen, wird Zeit brauchen. Bis dahin liegt es an Bund und Ländern, ihre Auslegungspraxis dem Ziel des Kommissars anzupassen und Bio-Betriebe mit Übergangsregelungen im Öko-System zu halten. Betroffene Betriebe sollten sich wegen einer dynamischen Entwicklung zur Weidepflicht eng mit Fachberatung und Kontrollstellen austauschen.