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Waldweide derzeit aufwendig

Tierhaltung27.08.25

Rinder, Schafe, Ziegen oder Schweine können lästige Neophyten zurückdrängen. Landwirt:innen wünschen Unterstützung für die Leistung.

Mit Ziegen, Rindern oder Schafen im Wald zu weiden, könnten Behörden besser unterstützen. (Foto: Imago)

Landwirt:innen kommen kaum auf ihre Kosten, wenn sie mit ihren Tieren im Wald die biologische Vielfalt schützen oder die Kulturlandschaft pflegen. Das zeigt eine Befragung in Hessen und Niedersachsen. Die Erstinvestition ist kostspielig und der Arbeitsaufwand hoch. Zusätzlich mangele es in der Kommunikation der beteiligten Behörden und Institutionen untereinander. „Eine Waldweide mit eigenen Mitteln zu finanzieren ist für Landwirte aufgrund der hohen Erstinvestitionen und der gesetzlichen Lage nur schwer möglich“, erklärt Dario Wolbeck von der Nordwestdeutschen Forstlichen Versuchsanstalt in Göttingen, der im Projekt beteiligt war.

Viele Befragte wünschen sich die Möglichkeit, für solche Projekte Flächen- und Agrarumweltprämien beantragen zu können. Gerne hätten sie weniger Bürokratie und wären früher in die Planung einbezogen. Die Pflege- und Entwicklungspläne seien oft zu starr und ermöglichten kein Ausprobieren.

Ihr persönliches Interesse am Naturschutz und der kulturhistorischen Landnutzung motivieren die Landwirt­:innen maßgeblich, stellt Louise Tielkes von der Universität Göttingen fest. Sie hat die Ergebnisse in der Zeitschrift Naturschutz und Landschaftsplanung veröffentlicht. Darüber hinaus setzen die Tierhalter:innen auf mediale Aufmerksamkeit, die ihre Vermarktung voranbringt. Prof. Tobias Plieninger von der Universität Göttingen schlägt vor, das System Waldweide mit Praxisleitfäden und Vernetzung attraktiver zu machen.

In mehreren Bundesländern gibt es mittlerweile Waldweideprojekte. Sie zielen beispielsweise darauf ab, Neophyten zu bekämpfen, wie das Wassergut Canitz bei den Öko-Feldtagen zeigte.