Striegeln nach Regeln
Striegeln im Frühjahr kann tückisch sein. Doch wenn man sich an Grundregeln zu Fahrtgeschwindigkeit, Zinkeneinstellung und Wetter hält, lassen sich gute Erfolge erzielen.
Im Sommergetreide ist ein Striegelgang ideal ab dem 3. bis 4. Blatt. (Foto: Alexander Kögel)
Unkraut muss man bekämpfen, wenn man es nicht sieht: So lautet einer der Grundsätze der mechanischen Unkrautbekämpfung im Ökolandbau. Das heißt, der richtige Zeitpunkt, um die Fläche zu striegeln, liegt zwischen dem Fädchen- und dem Keimblattstadium der Unkräuter. Danach lassen sich noch circa 70 Prozent der Unkräuter verschütten, aber nur noch 30 Prozent ausreißen. Den Striegeleinsatz können Landwirte und Landwirtinnen schon mit der Aussaat vorbereiten. Wichtig ist, das Saatgut exakt und in gleichmäßiger Tiefe abzulegen, damit die Striegelzinken sauber darüber arbeiten können. Dafür ist auch wichtig, direkt nach der Aussaat den Boden rückzuverfestigen. Eine ebene Ackerfläche hat oberste Priorität.
Nur oberflächlich abgetrocknete Flächen sollte man mit dem Striegel befahren. Ist das der Fall, lassen sich die Unkräuter am besten verschütten und eliminieren. Zieht der Zinken in zu feuchtem Boden nur eine Rille oder schmiert die Unkräuter in den Boden, erzielt man das Gegenteil: Man vermehrt die Unkräuter. Zudem schwächt man die Kulturpflanze, die nicht die Kraft hat, sich zu regenerieren.
Um der Kulturpflanze übermäßigen Stress zu ersparen, sollten die anschließenden Tage und Nächte frostfrei sein, am besten sind Temperaturen über 4 °C. Niederschläge, wie im vergangenen
Winter, und darauffolgende Wärme, sind im Frühjahr herausfordernd, wenn man striegeln will. Die Böden sind oft zu nass. Vor allem lehmhaltige Böden sind oberflächlich zum Teil stark verkrustet oder stark verschlämmt.
Eine starke Verunkrautung lässt sich dann oft mit gegenläufigem Striegeln gut bearbeiten. Für den ersten Arbeitsgang gelten hohe Fahrgeschwindigkeit und aggressive Zinkenstellung. Bei der zweiten Überfahrt fährt man in entgegengesetzter Fahrtrichtung über die Fläche, nun mit verringerter Geschwindigkeit. Damit striegelt man die Kulturpflanze wieder heraus und reißt größere Unkräuter aus. Diese Methode kann gerade bei striegelverträglichen Winterkulturen wie Weizen erfolgreich sein. Roggen reagiert am empfindlichsten, gefolgt von Gerste und Triticale.
Weitere Infos zum Striegeln im Frühjahr können Sie in der März-Ausgabe des bioland-Fachmagazins lesen.