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Stolbur-Forschung in Bayern

Pflanzenbau04.03.25

Bakterielle Krankheiten bedrohen den Kartoffelanbau – in Bayern besonders verbreitet. Der Freistaat fördert die Forschung.

Die Schilf-Glasflügelzikade überträgt bakterielle Erreger, die in Kartoffeln große wirtschaftliche Schäden anrichten. (Foto: Sonja Herpich)

Die neu aufgetretenen bakteriellen Pflanzenkrankheiten SBR und Stolbur breiten sich in ganz Deutschland mit hoher Geschwindigkeit aus. Unter anderem verursachen sie im Kartoffelanbau große Schäden. Übertragen werden die bakteriellen Erreger von der Schilf-Glasflügelzikade. Im Biolandbau nehmen auch Gemüsekulturen wie Rote Bete Schaden.

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus fördert die Forschung, um den Kartoffelanbau in Bayern zu unterstützen. Für das Forschungsprojekt „Möglichkeiten der Qualitätssicherung bei Auftreten von SBR und Stolbur“ hat das bayerische Landwirtschaftsministerium 535.600 Euro freigegeben. Es bezieht sich auf Kartoffeln wie schon das Projekt „Stolbur und SBR an Kartoffeln in Bayern: Krankheitsverlauf, Ertragswirkung und Anfälligkeit unterschiedlicher Sorten“, das Bayern seit September 2024 mit 512.000 Euro fördert.

Andere Bundesländer sollen nachziehen
„Somit investiert der Freistaat aktuell allein mehr als eine Milllion Euro, damit die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft in den kommenden drei Jahren mit Schlagkraft und Effizienz Antworten auf die drängendsten Fragen der Kartoffelanbauer in Zusammenhang mit den neu aufgetretenen bakteriellen Pflanzenkrankheiten SBR und Stolbur entwickeln kann.“, so Staatsministerin Michaela Kaniber. Sie hofft, das auch andere Bundesländer Geld für Forschung bereitstellen: „Aber nur wenn sich auch andere Bundesländer und der Bund ebenfalls mit großem Einsatz einbringen und alle Aktivitäten bundesweit gut abgestimmt werden, wird es gelingen, Antworten zu finden, die die Praxis dringend braucht.“ Es müssten Lösungen im gesamten Anbausystem gesucht werden, von der Sortenwahl über die Fruchtfolgeanpassung bis hin zum Pflanzenschutz als letzte Möglichkeit im Integrierten Anbau.

Die Bioland-Beratung empfiehlt derzeit vor allem Fruchtfolgemaßnahmen, um die Vermehrung der Insekten zu bremsen.