Schweine beobachten für bessere Ställe
Für eine artgerechtere Schweinehaltung beobachten Forscher:innen Tiere im Wald und auf der Weide. Erste Ergebnisse liegen vor.

Im Versuch steht den Muttersauen und ihrem Nachwuchs auch ein Stück Wald als Tummelplatz zur Verfügung. (Foto: FiBL, Barbara Früh)
Schweine setzten ihre Ferkel nach 14-15 Wochen ab. In der Praxis ist das nicht möglich. In der Schweineproduktion und im Biolandbau werden Ferkel mit etwa vier Wochen oder sechs Wochen abgesetzt. Den Vergleich stellen Wissenschaftler: innen im Projekt SchweinErleben in der Schweiz an. Sie haben jetzt erste Untersuchungsergebnisse zu Nestbau- und Mutter-Kind-Verhalten, Verhalten von unkastrierten Jungebern, Futtersuchverhalten und Suhlverhalten von Schweinen veröffentlicht. Die Forschungsergebnisse helfen, das Verhalten von Schweinen besser zu verstehen, um daraus artgerechtere und bessere Haltungssysteme abzuleiten, sofern dies in der Praxis möglich ist.
Die Schweine zeigen ein intrinsisch motiviertes Futtersuchverhalten, bestehend aus Wühlen und Grasen. Die Schweineproduktion bietet zu wenig Angebot und Material, um das Futtersuchverhalten optimal auszuleben.
Das Suhlverhalten steigt mit zunehmendem Alter und entspricht dem natürlichen Thermoregulationsbedürfnis. In wenigen Betrieben unter anderem Freilandbetrieben sind Suhlen und Pools vorhanden.
Das Verhalten von unkastrierten Jungebern äußerte sich durch Kämpfe, Beißen und Kopfschlagen. Zur Vermeidung des Ebergeruchs werden jedoch die Eber kastriert.
Das Projekt bringt das Tier Schwein neben seiner Forschung der Öffentlichkeit wieder näher. Das Vorhaben SchweinErleben wird in einem Wald- und Weidegelände auf dem Schweizer Panoramahof Meggen im Kanton Luzern durchgeführt.