Regierung bekräftigt 30-Prozent-Ziel
Der Freistaat Sachsen will Bio und Regionalisierung stärken. Den Versprechen bei den Öko-Feldtagen müssen Taten folgen.

Die Bio-Landwirtschaft braucht eine gezielte Unterstützung, weil der Markt allein nicht ausreicht. (Foto: Imago)
„Die Bio-Ernährungswirtschaft ist eine Chance für Sachsen, weil Strukturen aufgebaut werden könnten mit echtem Entwicklungspotenzial“, betonte BÖLW-Vorstand Peter Röhrig bei den Öko-Feldtagen auf dem Wassergut Canitz. Der sächsische Staatsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch unterstreicht die Aussage. Er sieht ein marktgerechtes Wachstum im Ökolandbau. Rund 10 Prozent der Landwirtschaftsflächen in Sachsen sind Bio-Flächen. Breitenbuchs Ziel ist eine geeinte, regional stark vernetzte und damit wettbewerbsfähige Landwirtschaft zu stärken und zu fördern.
Burkhard Schmied, Abteilungsleiter für „Landwirtschaftliche Erzeugung, Gartenbau, Agrarpolitik" im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH), knüpfte an das Statement an. Er bekräftigte das Ziel, 30 Prozent der landwirtschaftlichen Flächen bis 2030 ökologisch zu bewirtschaften. Dieses Ziel ist Teil der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie. Der Ökolandbau biete große Chancen für Umwelt, Wirtschaft und ländliche Räume. Vertreter des Bundeslandwirtschaftsministeriums betonten, dass Programme wie die Gemeinschaftsaufgabe "Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes" (GAK) und die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zu wenig bekannt seien. Dabei stellen sie wichtige Fördermittel für die Bio-Branche bereit.
BÖLW-Vorstand Peter Röhrig warnte, dass der Markt allein nicht ausreiche, um ökologische Landwirtschaft wirtschaftlich tragfähig zu machen. Um das 30-Prozent-Ziel zu erreichen, brauche es gezielte Förderungen, regionale Strukturen, faire Marktbedingungen und politische Klarheit. Die wahren Kosten der konventionellen Landwirtschaft bilde der Preis nicht ab.
Die neuen Gentechniken wecken Gesprächsbedarf. BÖLW-Vorstand Peter Röhrig spricht sich für eine klare Transparenz bei der Kennzeichnung gentechnisch veränderter Lebensmittel aus. Der sächsische Staatsminister Georg-Ludwig von Breitenbuch schließt sich der Meinung mit klarer Haltung an: „Transparenz für Verbraucher ist elementar.“