Artikelübersicht

Offener Brief: Die Zukunft des Bio-Gemüsebaus gefährdet

Politik24.02.25

In einem Offenen Brief hat sich die Ökomene Ende Januar an die Vertreterinnen und Vertreter der Bio-Verbände gewandt, um den ökologischen Gemüsebau zu stärken

Bio-Gemüse, vor allem von kleinen und mittleren Betrieben, leidet unter Preisdruck. (Foto: Bioland/Archivbild)

„Der Gemüsebau, eine unverzichtbare Säule nachhaltiger Ernährung, essenzieller Bestandteil des ökologischen Landbaus und wichtiger Wirtschaftszweig, steht vor existenziellen Herausforderungen“, schreibt die Arbeitsgemeinschaft Ökologische Gartenbauberatung (Ökomene) in ihrem Offenen Brief. Ende Januar machten die Ökomene die Vertreter:innen der Bio-Verbände auf „die alarmierende Situation im ökologischen Gemüsebau“ aufmerksam. „Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist dringendes Handeln erforderlich, um die Zukunft dieser bedeutenden Branche zu sichern“, schreiben die Unterzeichner:innen.

„Die massiv gestiegenen Produktionskosten – bedingt durch höhere Personalkosten, steigende Preise für Betriebsmittel und Energie – stehen in keinem Verhältnis zu den stagnierenden oder sogar sinkenden Erzeugererlösen.“ Als besonders besorgniserregend sieht die Ökomene, dass der Naturkostgroßhandel als traditionell wichtiger Partner des Öko-Sektors mittlerweile auf Grund kostenintensiverer Strukturen teilweise niedrigere Preise zahlt als der Lebensmitteleinzelhandel.

In ihrem Brief machen die Öko-Berater:innen auch auf den Strukturwandel aufmerksam. Während „Großbetriebe durch Skaleneffekte besser in der Lage sind, steigende Kosten aufzufangen und … besser vom technischen Fortschritt profitieren“ werden „kleinere und mittelgroße Betriebe – das Rückgrat des ökologischen Landbaus – zunehmend an den Rand gedrängt“.

Die Ökomene fordert die Bio-Verbände auf, „geschlossen den Interessen des Handels gegenüberzutreten und eine stärkere Position für ökologische Gemüsebäuerinnen und -bauern auch in politischen Gremien einzunehmen.“ Besonders wichtig sei der Ausbau des professionellen Marketings und der Sichtbarkeit von Bio-Verbandsware. Unter anderem fordert die Ökomene „deutliche und sichtbare Mitarbeit in politischen Gremien, um den Öko-Gemüsebausektor zu unterstützen, wie zum Beispiel der Fachausschuss Gemüse beim BÖLW", oder den "Ausbau professioneller Fach- und Betriebsentwicklungsberatung".

Für die Initiierung eines Dialogs entlang der gesamten Wertschöpfungskette streben die Beraterinnen und Berater „ein Marktgespräch an, bei dem Vertreter der Verbände, des Naturkosthandels, der Gemüsegärtner sowie der Gemüsebauberatung zusammenkommen.“

Der vollständige Offene Brief kann hier heruntergeladen werden.