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Neue Eiweißpflanzen fürs Klima

Pflanzenbau03.11.25

Forschungsprojekt prüft Vigna-Bohnen als Chance für heimische Landwirtschaft

Die Feuerbohne (Phaseolus coccineus) eignet sich nicht nur als Zierpflanze, sondern ist auch essbar. (Foto: Imago-Images)

Mit dem Klimawandel geraten klassische Eiweißpflanzen wie Erbse und Ackerbohne zunehmend unter Druck. Trockenheit und Hitze setzen ihnen zu. Eine mögliche Lösung kommt aus den Tropen: Vigna-Bohnen – robuste Leguminosen, die Wärme und Trockenheit lieben. Im Forschungsprojekt „Boenle“ prüfen Wissenschaftler:innen, ob sie sich auch in Deutschland als Kulturpflanzen eignen. Vigna umfasst Arten wie Adzuki-, Augen-, Mungo- und Urdbohne. In Asien sind sie seit Jahrtausenden Grundnahrungsmittel, in Deutschland bislang kaum bekannt. Dazu kommt die Feuerbohne, auch Prunkbohne genannt, die hier eher als Zierpflanze wächst. 

In den ersten beiden Jahren sollen die Bohnenarten aus rund 20 Herkünften im Gewächshaus und auf Kleinparzellen wachsen. Anschließend konzentrieren sich die Forschenden auf die besten Linien, die sich durch Wuchs, Ertrag und Proteingehalt auszeichnen. Im dritten Jahr werden diese erfolgversprechenden Herkünfte in Feldversuchen an mehreren Orten getestet – unter anderem in Baden-Württemberg, Bayern und Brandenburg. Dabei geht es nicht nur um den Ertrag, sondern auch um Fragen zur Aussaat, Kulturführung und Erntezeit. Noch fehlen in Deutschland praktische Erfahrungen mit Vigna-Bohnen. Unklar ist, wie gut sie auf den verschiedenen Böden wachsen und ob im Boden die passenden Mikroorganismen vorhaben sind, damit die Bohnen Knöllchenbakterien bilden können. Deshalb prüfen die Forschenden auch, ob das Saatgut eventuell geimpft werden muss. Neben der reinen Monokultur wird auch untersucht, ob sich die Bohnen im Mischanbau als Stützfrüchte eignen. 

Das Forschungsprojekt Boenle wird vom Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat im Rahmen der Eiweißpflanzenstrategie gefördert. Weitere Projektpartner sind die Universität Hohenheim, das Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung, das Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung, die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft und das Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg.