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Moorboden als Klimaretter

Pflanzenbau27.10.25

Das BMLEH baut ein flächendeckendes Messnetz für CO₂-Speicherung auf. Insgesamt sollen 155 Stationen Grundlage für besseren Klimaschutz liefern.

Bis 2030 sollen durch Wiedervernässung von Moorböden die Emissionen jährlich um 5 Mio. Tonnen CO₂-Äquivalente reduziert werden. (Foto: Eileen Nicolai)

Moorböden speichern mehr Kohlenstoff als alle deutschen Wälder zusammen. Jetzt ist ihr Zustand erstmals flächendeckend messbar: In den vergangenen fünf Jahren wurden bundesweit 155 feste Messstationen aufgebaut. Das neue Moorbodenmonitoring für den Klimaschutz (MoMoK) liefert künftig Daten, mit denen sich wissenschaftliche belegen lässt wie wirksam Schutzmaßnahmen sind.

„Wir wollen die Moore in Deutschland schützen und gemeinsam mit der Landwirtschaft wiedervernässen. Das geht nur mit Freiwilligkeit, Anreizen und Honorierung“, sagte Staatssekretär Prof. Markus Schick, der den Bericht zur Aufbauphase im Bundesministerium für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) entgegennahm. Das Moorbodenmonitoring ist ein wissenschaftlich fundiertes Instrument, welches hilft, den Zustand der Moore zu erfassen und weiterzuentwickeln.

Das Projekt MoMoK ist das erste repräsentative Monitoring dieser Art in Europa. Es erfasst Moorböden im Offenland und im Wald gleichermaßen. Die Daten bilden die Grundlage, um CO₂-Einsparungen zu berechnen, internationale Berichtspflichten zu erfüllen und den Erfolg von Klimaschutzmaßnahmen zu bewerten. Erste Ergebnisse zeigen: Moorböden in Deutschland speichern mindestens 1,6 Milliarden Tonnen organischen Kohlenstoff. Im Offenland – auf Äckern, Grünland oder ungenutzten Flächen – liegt der mittlere Kohlenstoffvorrat bei rund 1.066 t/ha. In bewaldeten Mooren sind es im Schnitt 1.242 t/ha, besonders viel in Fichten- und Erlenbeständen. Die neuen Daten helfen, Emissionen aus Moorböden künftig präziser auf nationaler Ebene zu berechnen.