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Japankäfer in Süddeutschland

Pflanzenbau04.09.25

Der Quarantäneschädling ist in Baden-Württemberg und Bayern gefunden worden. Die Tiere sind vermutlich eingeschleppt.

Großer Appetit, ein breites Nahrungsspektrum und seine starke Vermehrung machen den Japankäfer zur ernsten Gefahr. (Foto: Imago)

Bereits mehrfach sind Japankäfer in diesem Sommer den Überwachungsdiensten in Bayern und Baden-Württemberg in die Fallen gegangen. Der invasive Schädling stellt für viele Kulturpflanzen aber auch Bäume eine ernste Gefahr dar. Das Julius-Kühn-Institut hat bereits 2024 einen Notfallplan erstellt. Insgesamt gehören mehr als 400 Pflanzenarten zum Nahrungsspektrum des Käfers, erklärt die Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL). Dazu gehören viele Obstkulturen, Wein oder Mais, aber auch Zierpflanzen und Bäume wie Ahorn, Birke oder Linde. 

Befällt der Käfer Pflanzen, folgt oft ein Kahlfraß: Von der Pflanze bleiben nur die Blattadern und der Stängel oder Stamm übrig. Die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in feuchte oder bewässerte Grasflächen. Aus den Eiern schlüpfen dann Larven, die Graswurzeln fressen und Schäden an Wiesen und Rasenflächen erzeugen.

Wegen seines hohen Schadpotenzials ist der Japankäfer von der EU als meldepflichtiger Quarantäneschädling eingestuft. Die Einstufung beruht unter anderem darauf, dass der Käfer schnell hohe Populationsstärken erreicht, weil er sich massenhaft vermehren kann. Die Fundorte Lindau, Freiburg und Weil am Rhein liegen in Grenznähe. Daher gehen die Behörden bislang davon aus, dass es sich um eingeschleppte Tiere handelt, die nicht in Deutschland geschlüpft sind. 

Wer glaubt, einen Japankäfer in Bayern gefunden zu haben, fängt ihn möglichst lebend ein und sendet ein Foto mit Angabe der Fundstelle per E-Mail an die LfL. Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMLEH) appelliert an Reisende, keine Schädlinge einzuschleppen und ihre Kleidung und ihr Gepäck vor der Abreise gründlich zu kontrollieren.