Hilfe hilft dem Herdenschutz
Schafe, Ziegen, Rinder und Pferde werden besser vor dem Wolf geschützt, wenn Tierhalter:innen gute Unterstützung erfahren, so eine Studie.

Um Weidetiere vor dem Wolf zu schützen, braucht es mehr finanzielle Hilfe, Wissenstransfer und Vernetzung. (Foto: Sonja Herpich)
Das soziale Umfeld und finanzielle Anreize sind entscheidend dafür, wie engagiert Tierhalter:innen den Herdenschutz anpacken. Dies ist das Ergebnis einer neuen Studie. Die Forschenden empfehlen mehr Austausch unter Tierhalter:innen, gezielte Förderungen und die praktische Unterstützung bei der Arbeit. So sollen sich Konflikte entschärfen lassen und Weidetiere besser schützen.
Forscher:innen befragten mehr als 500 Tierhalter:innen in Bayern. Soziale Einflüsse wie Kolleg:innen, Nachbarn oder das lokale Netzwerk sind ausschlaggebend für Herdenschutz. „Es ist daher wichtig, dass Landwirtinnen und Landwirte Beispiele für erfolgreiche Weidehaltung in Wolfsgebieten kennenlernen und untereinander Wissen und Erfahrungen austauschen“, sagt Dr. Friederike Riesch aus der Abteilung Graslandwissenschaft der Universität Göttingen. Sie ist Erstautorin der Studie.
Finanzielle Anreize steigern ebenfalls die Bereitschaft, Zäune zu errichten. Wer Ausgleichszahlungen für Wolfsrisse erhalten will, muss ohnehin einen Grundschutz nachweisen. „Die Ergebnisse zeigen, dass Subventionen den Einsatz von Herdenschutzmaßnahmen begünstigen“, erklärte Dr. Malte Möck vom Fachgebiet Agrar- und Ernährungspolitik der Humboldt-Universität zu Berlin. „Es ist empfehlenswert, die Förderung wolfsabweisender Zäune auf das gesamte Bundesland auszuweiten“, blickt er auf die Förderpolitik in Bayern. Das Land fördert Herdenschutz nur in Zonen in der Nähe standorttreuer Wölfe.
Die Forschung erfolgte im Verbundprojekt der Universität Göttingen, der Humboldt-Universität zu Berlin, der Technischen Universität Dresden und der Schweizer Stiftung KORA. Die Landwirtschaftliche Rentenbank und das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt förderten die Studie.