Gutes Grünland braucht Pflege
Hartnäckige Unkräuter breiten sich in lückigen Beständen aus. Experten empfehlen, Flächen durch Striegeln und Nachsaaten aufzuwerten.

Walzen garantieren Nachsaaten einen guten Bodenkontakt, damit sie keimen und anwachsen. (Foto: Hubert Kivelitz, LWK NRW)
Die Gemeine Rispe und das Flechtenstraußgras beeinträchtigen Futterqualitäten und Erträge im Grünland. Besonders in den feuchten Jahren 2023 und 2024 haben Bodenverdichtung und Mäuse vielen Flächen zugesetzt. Damit sind ideale Bedingungen für Ungräser entstanden, die sich vegetativ ausbreiten. Die Gemeine Rispe mindert bei einem Flächenanteil von 20 Prozent den Ertrag bereits um 8–10 dt TM/ha. Darauf machen Hubert Kivelitz und Martin Hoppe von der Landwirtschaftskammer NRW aufmerksam. Um das Grünland wieder aufzuwerten sei ein intensiver Maschineneinsatz mit Striegeln und Nachsaaten notwendig. Die variablen Maschinenkosten dafür beziffern sie auf etwa 70 bis 80 Euro/ha.
Die beiden empfehlen, bei trockener Witterung im Spätsommer und Frühherbst zwei bis fünf Mal zu striegeln. Damit Nachsaaten gut auflaufen können, raten sie, die Gräser der Altnarbe auf weniger als 7 cm zu kürzen. Besonders intensives Striegeln sei notwendig, um das tiefwurzelnde Flechtenstraußgras zurückzudrängen. Überkreuzfahren seien besonders wirksam. Liegt auf mehr als 20 Prozent der Fläche Filz, so sollten Landwirt:innen das Material schwaden und abfahren, um leichter nachsäen zu können.
Die Aussaatmenge richtet sich nach dem Lückenanteil:
• 5 bis 8 kg/ha bei 5 bis 10 Prozent,
• 8 bis 15 kg/ha bei 10 bis 20 Prozent
• und bis zu 30 kg/ha bei über 30 Prozent Lückenanteil.
Darüber hinaus geben die beiden Experten noch mehr wichtige Tipps.