Artikelübersicht

Gesunde Schafe mit Schwanz

Tierhaltung05.03.25

Die tierschutzgerechte Zucht und Haltung von unkupierten Schafen gelingt mit gezielten Anpassungen. Online-Veranstaltung und Broschüre unterstützen.

Es ist möglich, Schafe auf kürzere Schwänze zu züchten. (Foto: MuD Tierschutz/BLE)

In der Fütterung, dem Parasiten- und Herdenmanagement sowie in der Genetik liegen die Stellschrauben, um Schafe mit bewollten, unkupierten Schwänzen zu halten. Dies hat das Projekt „Tierwohlkompetenzzentrum Schaf“ (TWZ-Schaf) im Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH) herausgearbeitet. Ab sofort gibt es ein digitales Herdenmanagementtool für alle Tierhalter:innen mit Schafen oder Ziegen. Am 29. März 2025 werden die Ergebnisse auf einer Abschlussveranstaltung an der Justus-Liebig-Universität Gießen vorgestellt. Die Anmeldung ist bis zum 25. März möglich.
 
Das Verbundprojekt „TWZ-Schaf“ hat bereits vorliegende Erkenntnisse aus dem Modell- und Demonstrationsvorhaben (MuD) Tierschutz „Verzicht auf das Kupieren des Schwanzes bei Schaflämmern“ auf Praxisbetrieben weiterbearbeitet und wissenschaftlich evaluiert. Die Ergebnisse zeigen, dass die Rückzüchtung auf kürzere Schwanzlängen durch eine gezielte Selektion der Zuchttiere mit kurzen Schwanzlängen in einzelnen Rassen möglich ist, und die Zucht auf kürzere Schwanzlängen insgesamt keinen „züchterischen Rückschritt“ bedeutet.

 Das Herdenmanagement-Tool „Serv.it OviCap“, das in diesem Projekt entwickelt wurde, bietet unter anderem direkte Unterstützung bei der Zucht auf kürzere Schwanzlängen. Das Programm ermöglicht es, einen aktuellen Überblick über den eigenen Bestand zu bekommen. So können das Weidetagebuch, Ablammungen und durchgeführte Maßnahmen wie Impfungen und Auffälligkeiten digital erfasst und dokumentiert werden. Darüber hinaus kann die Betriebsregistriernummer (VVVO-Nummer) verzeichnet werden. Ferner können die Geburtsgewichte und die entsprechenden Schwanzlängen der Lämmer eingetragen werden.

Kostenfreie Broschüre mit weiteren Links
Mit der Broschüre „Die Haltung und Zucht von unkupierten Schafen“ stehen die Erkenntnisse aus dem Projekt allen Interessierten direkt zur Verfügung. Die Online-Broschüre enthält außerdem Links zu erarbeiteten Erklär- und Fachvideos.

Das vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Bundesprogramm Nutztierhaltung (BUNTH) geförderte Vorhaben „TWZ-Schaf“ startete im Oktober 2021 und endet am 31. März 2025. Die Projektkoordination liegt beim Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen; Projektpartner sind die Justus-Liebig-Universität Gießen und das FiBL Deutschland e. V.. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) ist Projektträger.