Geflügel braucht Schutz
Damit Füchse, Marder und Habicht keine Hühner erbeuten, gilt es vorzusorgen. Eine Broschüre enthält Tipps und eine Kalkulationshilfe.

Bei Landwirt Markus Wöhl schützen Ziegen seine Hennen. Das hessische Praxishandbuch zeigt weitere Möglichkeiten auf. (Foto: HMLU)
Die Auslaufhaltung von Hühnern und anderem Geflügel ist anspruchsvoll: Füchse, Marder und Greifvögel sind eine große Gefahr für die Tiere. Die Beutegreifer verursachen Tierleid, Tierverluste haben erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Betriebe. Darum hat das Land Hessen eine praxisnahe Broschüre erstellen lassen, die als kostenloser Download zur Verfügung steht. „Wir wollen die Geflügelhalter dabei unterstützen, die Verluste zu minimieren. Die Broschüre zeigt, wie Angriffe von Beutegreifern mit praxisnahen Lösungen abgewehrt werden können“, sagte Staatssekretär Daniel Köfer bei der Vorstellung des Praxishandbuchs „Schutz vor Beutegreifern in der Geflügelhaltung".
Neben Steckbriefen zu typischen Beutegreifern wie Fuchs, Marder und Greifvögeln enthält es konkrete Handlungsempfehlungen – von sicherem Zaunbau über den Einsatz von Herdenschutztieren bis hin zu organisatorischen Maßnahmen wie der regelmäßigen Kontrolle der Bestände. Eine Online-Kalkulationstabelle auf der Internetseite des Landesbetriebs Landwirtschaft in Hessen (LLH) ermöglicht zudem betriebsindividuelle Berechnungen. Ziel ist es, eine Koexistenz der landwirtschaftlichen Tierhaltung und der ansässigen Tierwelt zu ermöglichen.
Ziegen als Wächter können abschrecken
Ein deutlich höherer Schutz vor Beutegreifern ist bereits mit wenigen Maßnahmen möglich. Wie sich Verluste minimieren lassen, zeigte beispielhaft Landwirt Markus Wöhl auf seinem Hof in Heusenstamm. Er hält rund 1.500 Legehennen in drei Hühnermobilen. Eine besondere Maßnahme auf dem Hof von Markus Wöhl sind die Ziegen. Sie verunsichern durch ihre wachsame und neugierige Art Beutegreifer und können so Angriffe aus der Luft auf das Geflügel verhindern.
Auch mit Hunden und Alpakas als Herdenschutztiere haben Hennehalter:innen gute Erfahrungen gemacht. Diese lebenden Bewacher ergänzen bewährte Maßnahmen wie Elektrozäune oder schützende Unterstände und zeigen, dass Haltung mit Auslauf und effektiver Schutz Hand in Hand gehen können.