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Fairness als oberstes Prinzip

Politik29.10.24

Weltweit fordern Unternehmen des Land- und Lebensmittelsektors Transparenz, Fairness, Risikoprüfung, Rückverfolgbarkeit und Koexistenzregeln bei Neuer Gentechnik

Diskussionsrunde auf der Non-GMO-Tagung: Die Mehrheit der Verbraucher:innen lehnt Gentechnik in Lebensmitteln ab. (Foto: Non-GMO-Summit)

Gentechnikfreie Wertschöpfungsketten müssen auch in Zukunft zuverlässig funktionieren. Auf dieses Ziel arbeitet eine wachsende aktive Gruppe von Unternehmen und Verbänden aus Lebensmittel-, Verbraucher- und Umweltsektor hin. Dies belegt nicht zuletzt der Apell von 376 Unternehmen aus der EU-Lebensmittelbranche an die ungarische EU-Ratspräsidentschaft. Die internationale Non-GMO-Tagung hat im Oktober rund 160 Vertreter:innen aus 23 Ländern in Frankfurt am Main zusammengebracht, um das Netzwerk für gentechnikfeie Lebensmittel zu stärken.
 
Alexander Hissting, Geschäftsführer des Verbands Lebensmittel Ohne Gentechnik, betonte: „Die Märkte für Produkte ohne Gentechnik sind wirtschaftlich sehr erfolgreich, weil die Verbrauchernachfrage sehr hoch ist. Wir sind entschlossen, uns den aktuellen politischen und marktwirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen.“ Die Veranstalter der Tagung fordern eine strenge Regulierung von Neuen Gentechniken (NGT) wie von allen anderen gentechnisch veränderten Organismen (GVO).

Ungarn lehnt Kommissionsvorschlag ab
Die derzeitige ungarische Ratspräsidentschaft der Europäischen Union und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) wollen sich bei der Überarbeitung der GVO-Gesetzgebung der EU für einen Kompromiss einsetzen. Er soll eine einheitliche Kennzeichnung, Koexistenz und Rückverfolgbarkeit im Umgang mit neuen gentechnischen Verfahren gewährleisten. In seiner Begrüßungsrede erklärte Dr. István Nagy, der derzeitige Präsident des EU-Rates für Landwirtschaft und Fischerei: „Ich bin davon überzeugt, dass das Vorsorgeprinzip zur Anwendung kommen muss, wenn neue Technologien eingesetzt und mit solchen Techniken hergestellte Produkte in die Umwelt und die Nahrungskette eingebracht werden.“ Darüber hinaus halte er es für „äußerst wichtig, die Verbraucher angemessen zu informieren und ihre Wahlfreiheit zu gewährleisten“.